Gefängnispersonal in Izmir an Corona erkrankt

Bei einigen Mitarbeitern des T-Typ-Gefängnisses Şakran im westtürkischen Izmir wurde das Coronavirus festgestellt. Neben Gefangenen sind auch Studentinnen gefährdet, da es sich bei der Personalunterkunft um ein Wohnheim für weibliche Studierende handelt.

Die Covid-19-Pandemie breitet sich immer weiter in türkischen Gefängnissen aus. Nachdem bereits in der Frauenhaftanstalt im Gefängniskomplex Şakran/Aliağa im westtürkischen Izmir bei zwei Ärzten, zwei Gefangenen und zwölf Mitarbeitern eine Corona-Infektion festgestellt wurde, berichtet der Journalist und CHP-Abgeordnete Atilla Sertel nun von weiteren Infizierten unter dem Personal, diesmal bei den Mitarbeitern des T-Typ-Gefängnisses.

Betroffen seien gleich mehrere Angestellte, eine genaue Zahl nannte Sertel nicht. Neben den Gefangenen sind auch Studentinnen der unmittelbaren Ansteckungsgefahr mit dem Erreger der neuartigen Lungenkrankheit ausgesetzt, da es sich bei der Unterkunft der rund 400 Mitarbeiter um ein Wohnheim für weibliche Studierende handelt. Sertel fordert nun Covid-19-Tests für alle 400 Wachpersonen der Haftanstalt.

Die Leitung des T-Typ-Gefängnisses in Şakran hatte zuletzt Disziplinarstrafen gegen alle politischen Gefangenen verhängt. Den Insassen wird vorgeworfen, die Öffentlichkeit über fehlende Schutzmaßnahmen gegen eine Einschleppung des neuartigen Coronavirus in Kenntnis gesetzt zu haben.

Am Montag hat die türkische Regierung eine Vollzugsreform verabschiedet, welche die Freilassung von etwa 90.000 Gefangener ermöglicht. Das neue Strafvollzugsgesetz schließt explizit politische Gefangene aus.