Überschwemmungen in Kurdistan und Nordsyrien

Seit zwei Tagen kommt es zu schweren Niederschlägen in Rojava und Nordsyrien. Während in der Provinz Deir ez-Zor ganze Landstriche überflutet sind, wurde in Raqqa eine Brücke von den Fluten mit sich gerissen. In Südkurdistan sind zwei Menschen ertrunken.

Sintflutartige Regenfälle in Kurdistan und Nordsyrien haben zu Toten und schweren Schäden geführt. Bereits gestern mussten in Gever (Yüksekova) in Nordkurdistan zwei Dörfer evakuiert werden. in Südkurdistan brach die Verbindung zu mehreren Dörfer ab, nachdem eine Brücke zusammenstürzte. Von den heftigen Niederschlägen sind auch Nord- und Ostsyrien betroffen.

Eine Brücke in der Nähe der Gemeinde Al-Hus östlich von Raqqa wurde von den Fluten zerstört. Damit ist die Straße zwischen Raqqa und Deir ez-Zor unterbrochen. Teams der Kommunalverwaltung von Al-Hus haben bereits die Arbeit in dem Gebiet aufgenommen. Die Brücke war bereits zuvor einmal vom IS zerstört worden, um den Vormarsch der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) aufzuhalten, sagt der Ko-Bürgermeister Tirad Al-Shedad.

Überschwemmungen in Deir ez-Zor

Auch in der Region Abu Gesheb in Deir ez-Zor kam es zu schweren Überschwemmungen. 31 Dörfer in der Region wurden vollständig überflutet. Die Bevölkerung musste vor den Fluten fliehen. Es entstanden große Schäden. Das Flüchtlingscamp in der Region ist ebenfalls schwer von den Überflutungen betroffen.

Sîdekan: Zwei Leichen gefunden

Ebenso wie Westkurdistan und Nordsyrien sind auch Nord- und Südkurdistan von den heftigen Überschwemmungen betroffen. Im südkurdischen Sîdekan sind die Leichen eines Mannes und einer Frau gefunden worden. Es heißt, die beiden Personen wurden von dem Wassereinbruch überrascht. Die Gerichtsmedizin versucht die Identität der Toten festzustellen.

Dorf Mawnan von Fluten eingeschlossen

Das aus 30 Häusern bestehende Dorf Mawnan in der südkurdischen Provinz Hewlêr ist durch die Regenfälle vollständig von der Außenwelt abgeschnitten. Die Brücke, die ins Dorf führt, wurde von den Fluten mitgerissen. Têkoşer Hisên, der sich in der Region aufhält, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur RojNews: „Aufgrund der Regenfälle wurden die Bayek-Brücke, die Moschee, das Krankenhaus und Strommasten zerstört. Das Wasser steigt immer weiter. Wir sind besorgt um das Leben der Dorfbewohner. Es wird dringend Hilfe benötigt.“