Überall Proteste gegen die türkische Invasion in Südkurdistan

In zahlreichen Städten in Deutschland haben Protestaktionen gegen den türkischen Angriffskrieg in Südkurdistan stattgefunden.

Gegen die Invasion der türkischen Armee in den Medya-Verteidigungsgebieten versammelten sich heute in zahlreichen europäischen Städten Kurd:innen und Internationalist:innen. Sie forderten ein Ende der völkerrechtswidrigen Angriffe auf die Guerilla und die Zivilbevölkerung.

Auch die Doppelmoral in der medialen Aufmerksamkeit schürte die Wut der Teilnehmer:innen. Während der Angriffskrieg von Putin auf die Ukraine alle Schlagzeilen beherrscht, wird der Angriffskrieg des NATO-Mitglieds Türkei auf die kurdischen Siedlungsgebiete entweder totgeschwiegen oder es wird nur das Narrativ des türkischen Verteidigungsministeriums wiedergegeben.

Bei der Unterstützung der Ukraine mit Sanktionen und mit Waffen herrscht große Einigkeit im überwiegenden Teil der Berichtserstattung und der Aggressor wird klar benannt. Warum gilt diese Solidarität nicht für das kurdische Volk, das seit Jahrzehnten gegen Besatzung und Unterdrückung und für Autonomie kämpft, fragten Friedensaktivist:innen. Wenn die Forderung nach einem Selbstbestimmungsrecht der Völker nicht eine hohle Phrase bleiben soll, die je nach Tagespolitik für die einen gilt und den anderen abgesprochen wird, müssten endlich Konsequenzen gezogen werden. Der türkische Staat müsse samt seinen Unterstützern klar verurteilt werden.

Die PKK ist die führende lokale Kraft gegen die Angriffskriege im Mittleren Osten und hat mit der Bekämpfung des sogenannten Islamischen Staates bewiesen, dass ihr Widerstand gegen Faschismus und Dschihadismus erfolgreich ist. Jetzt gilt es den Kampf der Guerilla der HPG und YJA Star gegen die Invasion der türkischen Armee zu unterstützen – mit Anerkennung als „Konfliktpartei“ und der Streichung von den „Terror“-Listen, auf die die Arbeiterpartei Kurdistans nur auf Betreiben des türkischen Kriegsregimes geraten ist. Darüber hinaus wäre ein effektiver Support seitens der Staaten, die im Fall der Ukraine den Freiheitskampf eines Volkes – auch mit Waffen – unterstützen, angebracht, so der Tenor auf vielen Kundgebungen in Deutschland.

Nürnberg

       

Nach dem traditionellen Ostermarsch in Nürnberg fand in der Innenstadt eine Kundgebung gegen den türkischen Angriffskrieg in Südkurdistan (Nordirak) statt, zu der der kurdische Dachverband KON-MED aufgerufen hat. Eingerahmt von Liedern, die die Solidarität mit der Freiheitsbewegung und der kämpfenden Guerilla zum Ausdruck brachten, wurden spontan Reden gehalten, die über die derzeitige Offensive des türkischen Staates informierten.

Berlin

 

Der Verein Nav-Berlin und der Frauenrat Dest-Dan hatten zu einer Kundgebung auf dem Berliner Alexanderplatz aufgerufen. Der Historiker und Journalist Nick Brauns wies in einer Rede darauf hin, dass die türkische Invasion in Südkurdistan von der NATO, den USA und der PDK unterstützt wird. Brauns kritisierte die Bundesregierung und erklärte, Bundesaußenministerin Baerbock spreche von feministischer Außenpolitik und schweige zu den türkischen Angriffen auf die stärkste feministische Bewegung im Mittleren Osten. Die Teilnehmer:innen der Kundgebung solidarisierten sich ausdrücklich mit der Guerilla, die gegen den Expansionismus des türkischen Staates Widerstand leistet.

Stuttgart

 

In Stuttgart hat bereits in der vergangenen Nacht eine Spontandemonstration stattgefunden, heute kamen erneut zahlreiche Menschen am Hauptbahnhof zusammen, um gegen die türkische Besatzung und die Kollaboration des Barzanî-Clans mit dem Erdogan-Regime zu protestieren.

Frankfurt

 

In Frankfurt am Main protestierten Kurd:innen und solidarische Menschen auf dem Ostermarsch gegen die türkische Invasion. Auf der Demonstration wurde ein Ende des deutschen Waffenhandels und Aufmerksamkeit für den türkischen Angriffskrieg in Kurdistan gefordert. Das kurdische Frauenbüro Cenî appellierte in einer Rede: „Solidarisiert euch! Kämpft an unserer Seite, nicht nur gegen die Angriffe des türkischen Staates, sondern auch gegen deutsche Waffenexporte in die Türkei und die Kriminalisierung kurdischer Aktivist:innen hierzulande. Hoch die internationale Solidarität, Jin Jiyan Azadî!“

Darmstadt

 

Auf dem Luisenplatz in Darmstadt hat eine Protestkundgebung gegen die türkische Invasion stattgefunden. Viele Kurd:innen brachten ihre Wut über die Kollaboration der PDK mit dem türkischen Staat zum Ausdruck.

Kassel

 

In Kassel protestierten Kurd:innen und Internationalist:innen auf dem Königsplatz gegen die Besatzungsangriffe der türkischen Armee in Südkurdistan. In Redebeiträgen wurde im Vergleich der Kriege in Kurdistan und der Ukraine auf die herrschende Doppelmoral hingewiesen. Am Dienstag um 18 Uhr ist ein weiterer Protest auf dem Königsplatz angekündigt.

Jena

 

In Jena fanden sich angesichts der erneuten Invasion in Südkurdistan am Nachmittag solidarische Menschen zusammen, um ihre Solidarität mit den kurdischen Gebieten und der Guerilla zum Ausdruck zu bringen: „Wir verurteilen die Angriffe der Türkei und der KDP aufs Schärfste und
senden den Freund:innen, die sich und die Revolution verteidigen unsere solidarischen und hochachtungsvollen Grüße."

Gießen

 

In Gießen fand ebenfalls eine Kundgebung gegen die neuen Kriegsoffensive statt. Auf dem Kirchplatz versammelten sich gut 100 Menschen. In deutschen und kurdischen Redebeiträgen wurde auf die Situation hingewiesen und Solidarität eingefordert.

    

Kiel

 

In Kiel fand eine Kundgebung vor dem Hauptbahnhof statt. Die Aktivist:innen verurteilten den türkischen Angriffskrieg und riefen „Bijî Kurdistan“ und „Es lebe der Widerstand der Guerilla“.

Dresden

 

An einer Protestaktion auf dem Albertplatz nahmen viele Kurd:innen und Internationalist:innen teil. Kerem Gök, Ko-Vorsitzender des kurdischen Verbands Fed-Kurd, sagte in einer Rede, dass der Widerstand gegen die Besatzung durch den türkischen Staat weitergehen werde, solange es noch einen einzigen Kurden gebe: „Der türkische Staat will die Berge in Kurdistan besetzen. Dieses Mal nutzt er dafür Kollaborateure. Als Kurdinnen und Kurden in Dresden verurteilen wir die Angriffe.“

Bonn


Bei einer Kundgebung in der Bonner Innenstadt verurteilte der PYD-Vertreter Celal Efrîn die türkischen Angriffe auf Südkurdistan und Rojava.

Weitere Proteste fanden in Leipzig, Saarbrücken, Göttingen, Bremen, Freiburg, Duisburg, Dortmund, Düsseldorf, Halle, Hannover, Mannheim, Hamburg, Magdeburg, Bielefeld, Köln, München und weiteren Städten in Europa statt.