Öcalan-Aktion im Londoner Rathaus
In der City Hall in London forderten britische Gewerkschafter das Ende der Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan und die Anerkennung der Forderungen der hungerstreikenden Gefangenen und Aktivisten.
In der City Hall in London forderten britische Gewerkschafter das Ende der Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan und die Anerkennung der Forderungen der hungerstreikenden Gefangenen und Aktivisten.
Die Träger der Kampagne „Freedom for Öcalan“ haben am Dienstag zu einem Empfang in der Londoner City Hall, dem Rathaus der englischen Hauptstadt geladen. In Großbritannien wird die internationale Kampagne für die Freiheit des Vordenkers der kurdischen Befreiungsbewegung von den Gewerkschaften des Landes getragen. 2017 hatten der größte Gewerkschaftskongress Großbritanniens, der „Trade Union Congress“ und alle seine Mitgliedsgewerkschaften einen Leitantrag angenommen und beschlossen, die „Freedom-for-Öcalan“-Kampagne aktiv zu unterstützen. Die Zahl der angeschlossenen Organisationen im übergeordneten Dachverband der britischen Gewerkschaftsbewegung TUC zählt 50 Gewerkschaften, die rund 5,6 Millionen Mitglieder haben, darunter die irisch-britische Gewerkschaft Unite the Union, GMB, FBU, ASLEF, TSSA, RMT, USDAW, PROSPECT, GFTU, PCS, EIS, TUC, CWU und NEU.
Den Empfang eröffnete Unmesh Desai, Labour-Politiker und Mitglied der London Assembly. Es folgte eine Ansprache der Politikerin Jennette Arnold sowie Redebeiträge der Gewerkschaftsvertreter Stephen Smellie (Unison), Simon Dubbins (Unite The Union), Stephen Cavalier von Thompsons Solicitors und dem ehemaligen Bürgermeister von Haringey und Repräsentant der Initiative Justice for Kurdistan, Ali Gül Özbek.
Zentrales Thema: Forderungen der Hungerstreikenden
Das Hauptthema der Veranstaltung war die Anerkennung der Forderungen der hungerstreikenden Gefangenen in der Türkei und Europa. Mit der Forderung nach Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans befinden sich rund 250 aus PKK- und PAJK-Verfahren in türkischen Haftanstalten im Hungerstreik. Die HDP-Abgeordnete Leyla Güven war die erste, die aus Protest gegen die völlige Entrechtung im Gefängnis und das Vernichtungskonzept des türkischen Staates am 7. November vergangenen Jahres mitteilte, dass sie bis zur Aufhebung der Isolation Öcalans in einen Hungerstreik tritt. Auch in Straßburg und im walisischen Newport befinden sich zahlreiche Aktivist*innen im Hungerstreik.
Dubbins: Isolation Öcalans muss beendet werden
Simon Dubbins, Direktor der Abteilung für Internationales und Forschung der Gewerkschaft Unite the Union und Ko-Vorsitzender der Kampagne „Freedom for Öcalan“ betonte die Notwendigkeit der Aufhebung der Isolation des PKK-Gründers, dessen Freiheit den Frieden im Mittleren Osten garantieren könne. Dubbins forderte auch, die Solidarität mit den hungerstreikenden Gefangenen und Aktivisten zu stärken. Der Gewerkschafter sagte: „Öcalan sitzt nun seit 20 Jahren im Gefängnis. Da sich die Bedingungen in der Türkei von Tag zu Tag verschlechtern und die Angriffe und Drohungen gegen Rojava weiter anhalten, ist es für uns äußerst wichtig, unsere Solidaritätsbemühungen in diesen schwierigen Zeiten zu intensivieren“.
Türkischer Botschafter fordert von Gewerkschaften Ende der Öcalan-Kampagne
Unterdessen hat der türkische Botschafter in London, Ümit Yalçın den Gewerkschaften des Landes nahegelegt, ihre Aktivitäten für die Öcalan-Kampagne einzustellen. In einem Brief forderte Yalçın die Gewerkschaften auf, dass von der Forderung nach der Freiheit Öcalans abzusehen sei. Der Empfang in der City Hall sei ein „provokativer Akt“, den er nicht hinnehmen könne. Daher müsse die Veranstaltung abgesagt werden.
Die betroffenen Gewerkschaften kündigten an, sich den Drohungen des türkischen Staates und seiner Vertreter nicht zu beugen. Insbesondere jetzt, da das kurdische Volk einer akuten Gefahr ausgesetzt ist, werde die Solidarität gestärkt und die Kampagne für die Freiheit Öcalans noch weiter wachsen, sagte Simon Dubbins.