Ärzte in Berlin: Zustand der Hungerstreikenden besorgniserregend

Nach der Untersuchung der hungerstreikenden Aktivisten Mele Mustafa Tuzak, Ömer Bağdur, Cemal Kobanê und Şiyar Xelil in Berlin äußerten sich die Ärzte besorgt über ihren Gesundheitszustand.

In Berlin vertreten Mele Mustafa Tuzak, Ömer Bağdur, Cemal Kobanê und Şiyar Xelil den Hungerstreik tausender Menschen für die Aufhebung der Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan. Mele Mustafa Tuzak befindet sich seit dem 13. Januar und damit seit 101 Tagen im Hungerstreik, Şiyar Xelil seit 88 Tagen, Ömer Bağdur und Cemal Kobanê seit 85 Tagen. Die vier Aktivisten wurden in den letzten beiden Tagen zweimal medizinisch an ihrem Streikort, dem Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrum (DKTM) untersucht. Die erste Untersuchung führte Dr. Mendaha Topuz durch. Die Internistin diagnostizierte zur Situation der Hungerstreikenden: „Wir stellen fest, dass sich ihr Gesundheitszustand kontinuierlich verschlechtert. Die Symptome aller Langzeithungerstreikenden sind die gleichen. Sie spucken Blut, ihre Knochen lösen sich auf und ihre Sehkraft verschlechtert sich.“

Bericht an Ärztekammer

Am Dienstag wurden die Aktivisten einer weiteren Untersuchung durch Dr. Swaantje Illig und Dr. Ben Garabedian unterzogen. Dr. Garabedian erklärte gegenüber ANF: „Der Gesundheitszustand der Aktivisten ist besorgniserregend. Wenn etwas getan wird, dann muss es jetzt geschehen, sonst ist es viel zu spät.“ Der Mediziner berichtete weiter, dass er die Aktivisten als psychisch stark wahrgenommen habe und fuhr fort: „Die Aktivisten haben sehr viel Gewicht verloren. Abgesehen von Vitaminpräparaten akzeptieren sie keinerlei medizinische Unterstützung. Insbesondere die Situation von Tuzak und Xelil ist ernst. Die Aktion kann jederzeit irreparable Schäden hervorrufen.“ Dr. Garabedian kündigte an, gemeinsam mit seiner Kollegin Dr. Swaantje Illig einen Bericht über den Zustand der Aktivisten zu verfassen und diesen bei der Ärztekammer einzureichen.