Wasserkrise im Iran spitzt sich weiter zu

Die Wasserkrise im Iran spitzt sich weiter zu. Hunderte Wasserquellen in Sistan und Belutschistan sind ausgetrocknet und die Dörfer von der Wasserversorgung abgeschnitten.

Sistan und Belutschistan ist eine der 31 Provinzen des Irans und liegt im Südosten des Landes an der Grenze zu Pakistan. Tausende Dörfer in den Gebieten Sistan im Norden der Provinz und Belutschistan, das im Süden der Provinz liegt, haben mittlerweile Probleme mit der Wasserversorgung, in Hunderten Dörfern sind alle Quellen ausgetrocknet, erklärt der Generaldirektor der Behörde für Wasser und Abwasser Abdul Ahad Rici.

„In 343 Dörfern in Sistan-Belutschistan sind die Quellen vollständig ausgetrocknet, in 1232 Dörfern gibt es Probleme mit der Wasserversorgung. Für die Lieferung des Wassers werden Privatkredite benötigt", betont Rici weißt darauf hin, dass 3.024 Dörfer über keinerlei Wasserleitungssystem verfügten: „Die Versorgung dieser Dörfer mit sauberen Wasser findet über LKWs statt. Außerdem funktioniert in 348 Dörfern von Sistan-Belutschistan das Wasserverteilungssystem nicht.“

Aufgrund der Trockenheit und der Wasserkrise vertiefen sich die Probleme der Bevölkerung ständig. Die Wasserprobleme haben Auswirkungen auf den ganzen Iran. Es heißt, dass diese ökologische Katastrophe mit der schlechten Verwaltung der Wasserquellen zusammenhängt. Ohne auf die Umwelt zu achten, wurden sehr viele Staudämme allein aus Profitinteressen errichtet. Die Regierung habe keinerlei ernsthafte Maßnahmen gegen das Austrocknen der Seen und Flüsse getroffen.

Die militärischen Projekte und die Agrarindustrie gingen in extrem verschwenderischer Weise mit dem Wasser um. Nicht nur die Fließgewässer und Seen, sondern auch die Sümpfe trocknen aus. Nach Angaben des Energieministers sind 334 Städte und insgesamt 35 Millionen Menschen von der Wasserkrise betroffen.