Veranstaltungstipp: Ökologische Zerstörung - Ursache von Corona?

Der Münchner Kurt-Eisner-Verein und die Rosa-Luxemburg-Stiftung laden kommende Woche zu zwei Online-Veranstaltungen über die Ursachen der Covid-19-Pandemie und Forderungen aus einer ökologischen Sicht ein.

Der in München ansässige Kurt-Eisner-Verein für politische Bildung in Bayern e.V., der zugleich der bayerische Kooperationspartner der Rosa-Luxemburg-Stiftung ist, lädt in der bevorstehenden Woche zu zwei Online-Veranstaltungen zu den strukturellen Ursachen der Coronavirus-Pandemie und Forderungen aus einer ökologischen Sicht ein.

Im Livestream stehen am morgigen Montag (25. Mai) um 19 Uhr zunächst die strukturellen Ursachen von Epidemien bzw. Pandemien im Vordergrund, die vor allem in der ökologischen Zerstörung angenommen werden. Der Titel der Veranstaltung lautet „Wann kommt die nächste Viruskrankheit? Öko-Analyse aus den USA“. Der Referent ist David Quammen, ein Journalist aus den USA und Autor mehrerer Bücher wie „Spillover: Der tierische Ursprung weltweiter Seuchen“ und „Ebola: Die natürliche und menschliche Geschichte eines tödlichen Virus“. Unter der Moderation von Ercan Ayboga (Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen), Aktivist der Ökologiebewegung Mesopotamien, geht Quammen folgenden Fragen nach:

- Warum nimmt die Zahl der Pandemien/Epidemien durch Viren in den letzten Jahrzehnten zu?

- Wie haben sich vergangene große Virenkrankheiten – wie z.B. Sars und Ebola - entwickelt und was macht Covid-19 anders?

- Was hat das mit der ökologischen Zerstörung bzw. industriellen Umgestaltung von natürlichen Landschaften zu tun? Was sagen die Forschungen und Erfahrungen dazu?

- Welche zukünftigen Risiken erwarten uns in den nächsten Jahrzehnten, wenn wir die strukturellen Ursachen von Virenkrankheiten nicht ernsthaft bekämpfen?

Ökologische Zerstörung - Ursache der Covid-19 Pandemie?

Am Mittwoch (27. Mai) werden sich ebenfalls um 19 Uhr zwei Klima-Aktivist*innen zu den Ursachen von Pandemien und dem Zusammenhang zur Klimagerechtigkeitsbewegung äußern. Die Zerstörung von natürlichen Ökosystemen und der Biodiversität durch zunehmende Energie-, Infrastruktur und anderer (Groß-)Projekte, die Verbrennung von Fossilien sowie die industrielle Landwirtschaft und Massentierhaltung spielen nach Aussagen vieler Forscher*innen und Umweltbewegungen eine entscheidende Rolle für gefährliche Virenkrankheiten wie Covid-19.

Die Moderator*innen Julia Killet und Ercan Ayboga werden folgende Fragen an die Referent*innen Jana Ballenthin, eine Soziologin, Naturpädagogin und Aktivistin, die seit zwei Jahren Waldreferentin bei der gewaltfreien Aktionsgemeinschaft Robin Wood ist, und Friedrich Kirsch von Animal Climate Action, einem überregionalen Netzwerk von Aktivist*innen zum Zusammenhang von Klimawandel und Tierproduktion, richten:

- Welche Rolle haben Wälder, Flüsse und andere Ökosysteme für ein gesundes Leben? Welchen Beitrag leisten sie für die Prävention von Epidemien bzw. Pandemien?

- Wie sehr haben Profitinteressen die natürlichen Landschaften und das natürliche Leben in den letzten Jahrzehnten derart zerstört, degradiert und industrialisiert, dass auch Pandemien wie Covid-19 begünstigt werden?

- Wie wirkt sich die Covid-19-Pandemie auf die Arbeit und Forderungen der Klimagerechtigkeitsbewegung (und anderer ökologischer Kämpfe) aus?

- Was können wir aus der aktuellen Pandemie schließen und wie sollten wir unser alltägliches Leben, aber vor allem die Wirtschaft und Gesellschaft bundes- und weltweit im ökologisch-solidarischen Sinne transformieren?

Beide Veranstaltungen werden auf Facebook übertragen:  https://www.facebook.com/kurteisner.verein/live/ Fragen können über die Chat-Funktion gestellt werden. Die Veranstaltungssprache ist bei beiden Terminen Englisch.