Protest gegen Inbetriebnahme von Datteln 4
Das Kohlekraftwerk Datteln 4 soll am Wochenende vom Energiekonzern Uniper in Betrieb genommen werden. Gegen die Inbetriebnahme sind für Samstag zahlreiche Proteste direkt vor Ort angekündigt.
Das Kohlekraftwerk Datteln 4 soll am Wochenende vom Energiekonzern Uniper in Betrieb genommen werden. Gegen die Inbetriebnahme sind für Samstag zahlreiche Proteste direkt vor Ort angekündigt.
Der Energiekonzern Uniper will an diesem Wochenende das Kohlekraftwerk Datteln 4 kommerziell in Betrieb nehmen. Damit soll ein Meiler mit einer langen, unheilvollen Geschichte ans Netz gehen, erklärt die Partei DIE LINKE. NRW. Das Kraftwerk begann als Schwarzbau und konnte nur durch ein Zielabweichungsverfahren der rot-grünen Landesregierung Anfang des vergangenen Jahrzehnts nachträglich legalisiert werden.
„Für die Landesregierung gehen die Profite von Uniper hier offensichtlich vor den Schutz des Weltklimas“, kommentiert Hanno Raußendorf, Sprecher für Klima und Umwelt im Landesvorstand der Linken in NRW. „Das ist schon ein Skandal, wenn hier trotz aller Proteste, gegen jede klimapolitische Vernunft und während der Kohleausstieg, anderthalb Jahre nach dem Bericht der Kohlekommission, im Bundestag immer weiter verstümmelt wird, Datteln 4 ans Netz genommen wird. Man hat nicht den Eindruck, dass Landes- und Bundesregierung den Ernst der Lage verstanden hätten. Die Menschheit bleiben nur noch wenige Jahre um das Klima zu retten. Jetzt ist die Zeit um Kohlekraftwerke abzuschalten, nicht um riesige, weitere CO2-Drecksschleudern anzuschalten.“
Gemeinsam mit Aktivist*innen von @FridayForFuture sind wir aktuell vor der Landesvertretung von NRW in Berlin und protestieren gegen die vorzeitige Inbetriebnahme von #Datteln4. #SystemChangeNotClimateChange pic.twitter.com/4x3n2MvIci
— Ende Gelände (@Ende__Gelaende) May 29, 2020
Gegen die Inbetriebnahme protestiert die Klimagerechtigkeitsbewegung Ende Gelände gemeinsam mit Fridays for Future heute seit 10.00 Uhr vor der Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen in Berlin. Die Aktivist*innen von Ende Gelände prangern die Verantwortung von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet für dieses Klimaverbrechen an. „Wenn Laschet denkt, er kann inmitten des Corona-Shutdowns still und heimlich sein Kohleprojekt durchdrücken, dann unterschätzt er die Klimagerechtigkeitsbewegung. So wie wir die Rodung des Hambacher Waldes gestoppt haben, so werden wir auch Datteln 4 stoppen. Heute protestieren wir hier, morgen direkt vor dem Kraftwerk und sobald massenhafter Protest wieder möglich ist, kommen wir zu Tausenden und sorgen selbst für den Kohleausstieg“, sagt Ronja Weil, Pressesprecherin von Ende Gelände.
Für den morgigen Samstag sind vielfältige Aktionen direkt vor Ort rund um das Kraftwerk angekündigt. Im Anschluss einer Pressekonferenz von Ende Gelände, die um 9.30 Uhr beginnen soll, wird es eine Menschenkette direkt am Kanal gegenüber dem Kraftwerk geben, die eine „rote Linie” bilden soll. Außerdem werden aktuell von unterschiedlichen Organisationen und Bündnissen um das Kraftwerk herum Mahnwachen angemeldet, die das Kraftwerk den ganzen Tag über mit Protest umzingeln werden.
Titelfoto: Ende Gelände