Keine Deals mit der Kohlelobby

Unter dem Motto „Das Ergebnis der Kohlekommission ist kein Konsens! – Kohle stoppen. Klima schützen.“ ruft das Bündnis Ende Gelände zur Aktionswoche auf.

„Schmelzende Gletscher, steigende Meeresspiegel, Artensterben, stärkere und häufigere Wetterextreme – dies sind nur einige der vielen Folgen des Klimawandels. Besonders hart trifft es diejenigen, die am wenigsten dazu beigetragen haben: schon jetzt verlieren Menschen im Globalen Süden wegen der Klimakrise ihr Zuhause“, heißt es in dem Aufruf zur Aktionswoche des Bündnisses Ende Gelände, die heute in Berlin beginnt.

Mit einer Blockade rund um das Wirtschaftsministerium in Berlin-Mitte protestiert heute ab 14 Uhr Ende Gelände gegen das Versagen der Kohlekommission, die heute ihren Abschlussbericht vorlegt. Weitere Aktionen sind in Hamburg, Bonn, München und Leipzig geplant.

„Wir lassen die Kohlekommission mit diesem verantwortungslosen Deal nicht durchkommen. Wir blockieren heute das Bundeswirtschaftsministerium und stehen damit stellvertretend für die Mehrheit der Menschen in Deutschland, die einen schnellen Kohleausstieg und mehr Klimaschutz will. Wir haben ein Recht auf Zukunft, und dafür werden wir kämpfen.“ so Nike Mahlhaus, Pressesprecherin von Ende Gelände.

Es ist der Beginn einer bundesweiten Aktionswoche für den sofortigen Kohleausstieg und für Klimagerechtigkeit. In Hamburg gibt es am heutigen Freitag ab 15 Uhr eine Protest-Performance. Weitere Aktionen sind unter anderem in Bonn, München und Leipzig geplant.
Der Abschlussbericht der Kohlekommission schlägt Kohleverstromung bis 2038 vor. Den Energiekonzernen werden Entschädigungen versprochen sogar für Kraftwerke, die noch gar nicht am Netz sind und somit keine Gewinne erzielen. Der Erhalt des Hambacher Forsts wird als „wünschenswert“ bezeichnet.

„Das Ergebnis der Kohlekommission ist ein Desaster. Es zerstört unsere Hoffnung die mittlere globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen und widerspricht dem Pariser Klimaabkommen. Die Klimakrise ist bereits grausame Realität für Menschen in den Ländern des globalen Südens. Wir kämpfen solidarisch an ihrer Seite. Im Angesicht der Klimakrise müssen wir jetzt raus aus der Kohlekraft. Die Bewahrung des Hambacher Waldes und der Dörfer müssen jetzt zugesichert werden“ sagt Kathrin Henneberger, Pressesprecherin von Ende Gelände.

Ende Gelände fordert mit Massenaktionen zivilen Ungehorsams und Protesten lokaler Ortsgruppen den sofortigen Kohleausstieg und weltweite Klimagerechtigkeit. Zuletzt hatten bei einer Massenaktion im Oktober 2018 rund 6.500 Aktivist*innen die Kohle-Infrastruktur am Tagebau Hambach im Rheinland blockiert.