Fridays for Future demonstiert in rund 30 Städten für mehr Klimaschutz

Anlässlich der Hochwasserkatastrophe vergangene Woche hat Fridays for Future heute bundesweit für mehr Klimaschutz protestiert. In rund 30 Städten wurde für „handfeste Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise” demonstriert.

Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future (FFF) hat am Freitag in rund 30 deutschen Städten für „handfeste Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise” demonstriert. Zentrale Kundgebungen fanden in Hamburg und Bonn statt. Dabei gedachten die Aktivistinnen und Aktivisten auch der über 170 Opfer der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.

Die unter Corona-Schutzmaßnahmen erfolgten Kundgebungen standen unter dem Motto „Die Klimakrise ist hier”. Damit wies Fridays for Future auf die Verbindung zwischen Erderwärmung und einer höheren Gefahr für Extremwetter und damit auch Überschwemmungen hin. Diesen Zusammenhang erläuterte auf der Veranstaltung in Hamburg der Klima-Wissenschaftler Carl-Friedrich Schleussner von der Berliner Humboldt Universität.

„Angesichts von circa 1,2 Grad Celsius globaler Erwärmung stellt sich im Jahr 2021 nicht mehr die Frage, ob die menschengemachte Erderwärmung das Auftreten von Extremwetterereignissen beeinflusst, sondern auf welche Art und wie stark. Wir sind bereits mittendrin im Klimawandel”, kommentierte Schleussner eine aktuell veröffentlichte Stellungnahme von Wissenschaftler:innen der  „Scientists for Future” mit dem Titel: „Die Flutkatastrophe im Juli 2021 in Deutschland und die Klimakrise”. „Basierend auf dem Stand der Forschung können wir klar feststellen, dass die menschengemachte Erderwärmung ohne Zweifel zur Schwere des Flutereignisses beigetragen hat”, sagte dazu Schleussner.

Aktivist aus dem Ahrtal: Ich fühle mich belogen

Der Fridays-for-Future-Aktivist Jonas Wischnewski aus dem besonders vom Hochwasser betroffenen Ahrtal kritisierte nach Angaben der Hamburger FFF-Ortsgruppe, dass zwar immer wieder von mehr Tempo beim Klimaschutz gesprochen werde, aber nichts passiere. „Ich fühle mich belogen”, sagte er demnach an die Adresse von Politikerinnen und Politikern.

Fridays for Future forderte in einer Erklärung, dass die politischen Konsequenzen aus der Katastrophe über eine reine Symptombehandlung hinausgehen müssen. Die Bewegung verlangt „konsequenten Klimaschutz statt heuchlerischer Worte und eine sofortige Abkehr von Kohle, Öl und Gas”, um die Emissionen schnell zu senken.