Der Urmia-See droht zu verschwinden

Sollte der Urmia-See austrocknen, droht die Gefahr, dass 14 Provinzen des Landes verkarsten und unbewohnbar werden. Die Islamische Republik lebt seit viel zu langer Zeit weit über ihren ökologischen Verhältnissen.

In einer vom Umweltausschuss des iranisches Parlaments veröffentlichten Erklärung des assyrisch-iranischen Politikers Yonathan Betkolia weist dieser darauf hin, dass systematische Misswirtschaft zur Austrocknung von 90 Prozent der Feuchtgebiete des Iran geführt hat. Nach Angaben von Betkolia sind bereits unzählige Gewässer des Landes, einschließlich des Urmia-Sees und des Flusses Zayandeh Rud, ausgetrocknet oder stünden kurz davor. Sollte der Urmia-See, der vor vierzehn Jahren zehn Mal größer als der Bodensee war, austrocknen, droht die Gefahr, dass 14 Provinzen des Landes verkarsten und für mehrere Millionen Menschen unbewohnbar werden.

Wegen des hohen Salzgehaltes des Sees bestehe bei Sturm oder heftigem Regen außerdem das Risiko, dass der salzhaltige Wind die Natur vernichtet.

Trotz eines Dekrets, mit dem ein Plan zur Rettung des Urmia-Sees bereits im Jahre 2014 in Kraft gesetzt wurde, droht die Austrocknung des Landes. In der Erklärung von Yonathan Betkolia heißt es: „Es wurden zwar Methoden gegen die Austrocknung des Urmia-Sees entwickelt, zu denen unter anderem der Bau von Wasserpipelines gehört oder die gezielte Ansiedelung von Industriebetrieben oder das Ableiten von Wasser des Kaspischen Meeres oder anderen Gewässern. Aber in die Praxis umgesetzt wurde keine dieser Lösungsvorschläge. Und auch wenn Maßnahmen ergriffen wurden, so wurden diese nicht konkretisiert.”

Sollten nicht sofortige Maßnahmen getroffen werden, die noch nicht ausgetrockneten zehn Prozent der Wasserreserven zu erhalten, werden auch diese verschwinden, so Betkolia.