„Auch wir sagen Schluss mit Repression und Kriminalisierung”

„Die Gewalt und Repression gegen Sympathisant*innen der PKK ist ein Angriff gegen die demokratisch-ökologische Gesellschaft und betrifft somit uns alle”, erklären Make Rojava Green Again, Ende Gelände und AufBäumen in einem Videobeitrag zum Aktionstag.

Die Ökologiekampagne „Make Rojava Green Again“ hat zusammen mit dem Aktionsbündnis „Ende Gelände” und der Kölner Klimagerechtigkeitsgruppe „AufBäumen” ein Video zum heutigen Aktionstag der Initiative „Unsere Utopie gegen ihre Repression” gegen das seit 27 Jahren gültige Betätigungsverbot der kurdischen Arbeiterpartei PKK in Deutschland gedreht.

Der Text aus dem Video lautet:

Geschlechterbefreiung, Ökologie und die Organisierung einer basisdemokratischen Gesellschaft. Das sind die Grundpfeiler des demokratischen Konföderalismus, für den die PKK kämpft. Die PKK gibt es nun seit 42 Jahren. Sie gründete sich als organisierte Selbstverteidigung gegen den faschistischen Terror und Genozid, den der türkische Staat gegen die kurdische Gesellschaft verübt. Sie gründete sich außerdem mit dem Ziel, eines unabhängigen, vereinigten und sozialistischen Kurdistans. Diese Utopie lebt! Der Beweis dafür ist die Umsetzung des Demokratischen Konföderalismus in Rojava, in Nord- und Nordostsyrien.

Für die PKK ist klar, dass sich die Klimakrise nicht durch technischen Fortschritt, nicht durch sogenannten „grüne” Technologien lösen lässt. Es reicht auch nicht, den Kapitalismus als den Ursprung des Problems zu sehen. Die Probleme liegen viel tiefer. Vor 5000 Jahren mit der Entstehung des Patriachats haben sich Hierarchien zwischen den Geschlechtern und Menschengruppen herausgebildet. Auch das Verständnis von Natur veränderte sich hin zu einem entfremdeten, ausbeuterischen Verhältnis. Ökologische Fragen waren schon immer verbunden mit gesellschaftlichen Fragen.

Das kaputte Naturverhältnis hat seine Extremform erreicht

In der kapitalistischen Moderne hat dieses kaputte Naturverhältnis seine Extremform erreicht. In Deutschland sehen wir, wie aufgrund des imensen Energiehungers der Industrie ganze Wälder und Dörfer für den Abbau von Kohle zerstört werden. Wasser, also die Grundlage jeglichen Lebens, welches vorher für alle Menschen frei zugänglich war, wird Gemeinschaften heute gestohlen, und ihnen dann in Plastikflaschen abgefüllt als neues Produkt angeboten. Das sind nur zwei Beispiele von Vielen, die dieses kapitalistische Naturverhältnis ausdrücken.

Doch überall auf der Welt gibt es Kräfte, die ein besseres Naturverhältnis wieder herstellen möchten. Der Widerstand von indigenen Gemienschaften gegen die Abholzung und Privatisierug in Südamerika, die Widerstandscamps gegen Fracking in Nordamerika, der Protest der Jugend in Form von Fridays for Future und die Kämpfe in den Kohlerevieren im Rheinland und in Ostdeutschland sind Teil des Aufstandes der Natur und der Gesellschaft.

Auch die PKK ist Teil dieses gemeinsamen Aufstandes, stellt sich der Ausbeutung der Natur und der Gesellschaft in Kurdistan und weltweit aktiv entgegen und hat mit dem von Abdullah Öcalan entwickelten demokratischen Konföderalismus, einen konkreten Löusungsvorschlag für die globale Krise formuliert.

Wir sagen Schluss mit Repression und Kriminalisierung!

Kurdische Vereine werden kontrolliert, linke Genoss*innen erfahren massive Kriminalisierung und Gewalt! Auch wir als Klimaaktivist*innen sind davon betroffen. Mit Gewalt und Repression wird die Räumung des Dannenröder Waldes durchgesetzt und gegen Aktivist*innen in den Kohlegruben vorgegangen. Tagtäglich zeigt das herrschende System dass es kein Interesse an einem Systemwandel hat und bereit ist mit allen Mitteln gegen uns vorzugehen.

Die Gewalt und Repression gegen Sympathisant*innen der PKK ist ein Angriff gegen die demokratische-ökologische Gesellschaft und betrifft somit uns alle! Unsere Utopie gegen ihre Repression! Weltweit regt sich der Widerstand gegen den patriarchal-rassistischen „Normalzustand“ der kapitalistischen Moderne, weltweit wird versucht diese Widerstände zu brechen.

Wenn wir unsere Kämpfe verbinden und damit beginnen gemeinsam für eine feministische, ökologische und demokratische Gesellschaft überall einzustehen, dann können wir eine neue Welt schaffen! Eine Welt, in der viele Welten Platz haben!