Selbstverwaltung wünscht frohes Akitu-Fest

Am 1. April begehen Suryoye ihr Akitu-Fest. Die Demokratische Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien wünscht den christlichen Gemeinschaften ein schönes und friedliches Neujahr.

Assyrisches Neujahr

Am 1. April feiern die Suryoye weltweit das assyrische Frühlingsfest Akitu zum Start des neuen Jahres. Auch die christlichen Völker in Nord- und Ostsyrien feiern an diesem Tag Akitu und begrüßen ihr neues Jahr. Die Demokratische Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien (DAANES) wünscht allen Menschen, die sich am Montag zu Akitu treffen und gemeinsam feiern, ein frohes und besinnliches Fest.

„Mit diesem Neujahrsgruß verbinden wir den Wunsch der Völker nach Wandel, nach Veränderung und ihre Hoffnung auf einen Neuanfang. Akitu ist ein historisches Symbol und markiert für die Suryoye die Ankunft des Frühlings sowie die Erneuerung der Natur. Als Selbstverwaltung nehmen wir diesen Tag zum Anlass, ein weiteres Mal unsere Verpflichtung zum Schutz aller Glaubensrichtungen und Kulturen in unserer Region und ihren Werten zu betonen. Akitu brikho/Akitu brikha!“

Akitu bedeutet auf sumerisch Fest

Das Akitu lässt sich auf eine jahrtausendalte Tradition zurückführen und gehört zu den ältesten Festen der Welt. Es hat seinen Ursprung in der antiken sumerischen Zivilisation des Zweistromlandes Mesopotamien. Akitu beginnt nach der Tagundnachtgleiche am 21. März und findet seinen Höhepunkt am 1. April. Dieser Tag markiert den Termin zur Gerstenaussaat. Noch bis ins späte zweite Jahrtausend v. Chr. wurden zwei Feste mit elftägigen Prozessionen und religiösen Ritualen begangen, nämlich zur Gerstenaussaat und später noch einmal zur Gerstenernte.

Heute hat das Akitu-Fest, das dieses Jahr zum 6774. Mal begangen wird, kaum noch religiöse, sondern vielmehr eine kulturelle und politische Bedeutung inne. Es gilt als Symbol der Auferstehung und des Beginns des neuen Jahres. Da Festtraditionen um Frühlingsbeginn und Aussaat insbesondere im Kontext der neolithischen Revolution und der damit beginnenden organisierten Landwirtschaft von Bedeutung sind, ist anzunehmen, dass Akitu noch weit älter ist und in der Frühzeit vom Göttinnen-Kult geprägt war.

In Nord- und Ostsyrien ist Akitu seit 2022 auf Beschluss der Autonomieverwaltung ein gesetzlicher Feiertag. Vor oder nach dem Fest kommt jedes Jahr aber noch ein zusätzlicher arbeits- und schulfreier Tag hinzu, damit den Menschen genug Zeit zum Feiern und Erholen bleibt. In diesem Jahr fällt dieser Tag auf den Sonntag. Die gesamte öffentliche Verwaltung, Schulen und Behörden bleiben somit vom 29. März bis zum 1. April geschlossen. Große Feiern anlässlich Akitu finden unter anderem in Girê Şeran in Tirbespiyê, in Tel Al-Ward (Tall Wardiyat) zwischen Til Temir und Hesekê sowie in Hikmiye bei Dêrik statt.