PKK: Freiheitsoffensive am 1. Mai auf neues Niveau bringen

Anlässlich des Arbeiterkampftags am 1. Mai hat die PKK zu einer breiten Beteiligung an den weltweiten Demonstrationen und zur Offensive für ihre Freiheitskampagne aufgerufen.

Arbeiterkampftag

Das Exekutivkomitee der PKK ruft anlässlich des 1. Mai zu einer breiten Beteiligung an den Aktionen und Protesten zum Kampftag der Arbeiter:innenklasse auf. Am 1. Mai solle die globale Kampagne für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage auf ein neues Niveau gehoben werden.

Die Erklärung der PKK lautet: „Uns steht nun ein neuer 1. Mai bevor, der Tag der Einheit, der Solidarität und des Kampfes der Arbeiter:innenklasse. Als Freiheitsbewegung Kurdistans und des kurdischen Volkes gehen wir dem 1. Mai 2024 gemeinsam mit der globalen Offensive für die Freiheit von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] entgegen. Unsere Freiheitsbewegung richtet sich an Arbeiter:innen der ganzen Welt und schließt alle sozialistischen und demokratischen Kräfte ein. Wir sind davon überzeugt, dass unsere globale Freiheitsbewegung mit dem 1. Mai stärker wird und sich auf alle Bereiche erweitern wird.

Auf dieser Grundlage beglückwünschen wir alle Genoss:innen, insbesondere Abdullah Öcalan, unser patriotisches Volk, unsere sozialistischen und demokratischen Freund:innen, die Arbeiter:innen, die Frauen und die Jugend zum 1. Mai und wünschen ihnen größten Erfolg in ihrem Kampf für Freiheit, Gleichheit und Demokratie auf der Grundlage der Pluralität. Wir gedenken mit Respekt, Liebe und Dankbarkeit unserer mutigen Gefallenen, insbesondere der 1. Mai-Gefallenen, der Genossen Abdulkadir Çubukçu, Ramazan Kaplan und Mehmet Emin Aslan, sowie der Taksim-Gefallenen vom 1. Mai 1977. Wir rufen unser patriotisches werktätiges Volk und unsere demokratischen Freund:innen auf, unsere globale Freiheitsoffensive zu einem neuen Höhepunkt zu führen, und in diesem Sinne am 1. Mai die Straßen und Plätze füllen.

1. Mai – Tag der Offensive für unseren Freiheitskampf“

Es ist klar, dass nach dem internationalen Frauentag 8. März und dem Freiheitsfest Newroz der 1. Mai, der Tag der Einheit, der Solidarität und des Kampfes der Arbeiter:innenklasse, eine große Gelegenheit und Chance ist, unsere globale Freiheitsoffensive in jedem Bereich voranzubringen und ihre Massenbasis auszubauen. Es ist sicher, dass unser Volk und unsere Freundinnen und Freunde in den vier Teilen Kurdistans, im gesamten Nahen Osten und auf der ganzen Welt diese Gelegenheit sehr effektiv nutzen werden. In diesem Sinne müssen unser Volk und unsere Freund:innen noch stärker für den 1. Mai eintreten, aktiv an den 1. Mai-Veranstaltungen überall teilnehmen und diese anführen. Wir glauben, dass die bewussten kurdischen Frauen und Jugendlichen, das bewusste und organisierte kurdische Volk überall so handeln werden und den 1. Mai so wie Newroz als ihren Kampftag übernehmen und ihn zu einem Tag der Offensive für unseren Freiheitskampf machen werden.

Einheit und Solidarität wichtiger denn je“

Der 1. Mai ist bekanntlich der Tag der Einheit, der Solidarität und des Kampfes der Arbeiter:innenklasse und sollte in diesem Sinne gelebt werden. Als Arbeiter:innen in Kurdistan und überall auf der Welt brauchen wir mehr denn je Einheit, Solidarität und gemeinsamen Kampf. Als produktive und kreative Kräfte haben wir das Potential, Einheit, Solidarität und den gemeinsamen Kampf in jedem Bereich weiterzuentwickeln. Aber dieses Potenzial muss aktiviert werden. Die Voraussetzung ist dabei die Entwicklung des Bewusstseins von Organisierung auf der Grundlage Freiheit und Gleichheit. Einheit, Solidarität und vor allem der Kampf können nur durch ein derartiges sozialistisches Bewusstsein und eine solche Organisierung bestehen und sich entwickeln. Nur durch einen solchen Kampf kann die Natur, in der wir leben, und die Gesellschaft, die wir aufgebaut haben, von der Ausbeutung und dem Raubbau durch die kapitalistischen Moderne befreit werden.

Das System der kapitalistischen Moderne erlebt derzeit die widersprüchlichste und konfliktreichste Periode seiner Geschichte und damit auch seine schwächste. Diese Widersprüche und Konflikte zeigen sich in einem Zustand des Chaos und der Krise. Die Vorreiter dieses Systems suchen seit mehr als dreißig Jahren durch den Dritten Weltkrieg einen Ausweg aus diesem Chaos und dieser Krise, aber sie waren bis heute nicht in der Lage, eine Lösung zu entwickeln, die über eine Ausweitung und Vertiefung des Widerspruchs und des Krieges hinausgeht. Daher ist es die Aufgabe der Kräfte der alternativen Moderne, d.h. der Kräfte der demokratischen Moderne, die Widersprüche und Konflikte zu überwinden. Die Befreiung von Natur und Gesellschaft liegt also in den Händen der Kräfte der demokratischen Moderne. Das Ziel des Kampfes für Freiheit, Gleichheit und Demokratie, der von diesen Kräften geführt werden muss, ist die Erlangung eines freien Lebens und einer demokratischen Selbstverwaltung für die Menschheit. Der 1. Mai ist das wirksamste Symbol und die beste Inspiration für einen solchen Kampf.

Forderungen nach Freiheit von Rêber Apo müssen am 1. Mai laut werden“

Es ist etwas Besonderes, wenn man betrachtet, dass die sozialistischen Werte, die nach dem Ende des Realsozialismus geschaffen wurden, als alles Mögliche bezeichnet wurden, und dann sieht, dass der 1. Mai dennoch keinen Deut seiner Bedeutung verloren hat. Dieser Tag ist immer ein wichtiges Symbol des Sozialismus die Fackel des Freiheitskampfes geblieben. Insbesondere mit dem Paradigmenwechsel durch Rêber Apo und dem von ihm entwickelten Paradigma der demokratischen Moderne ist die Bedeutung des 1. Mai noch klarer geworden, der Sozialismus wurde auf der Grundlage der Freiheit der Frau und der sozialen Ökologie neu definiert, der wissenschaftliche demokratische Sozialismus wurde von der Dominanz von Macht und Staat befreit und es wurden die Mittel geschaffen, diesen erfolgreich umzusetzen. So brennt die Fackel des 1. Mai heller und leuchtender denn je.

In dieser Hinsicht ist der Beitrag Rêber Apos zur Bedeutung und Kraft des 1. Mai von historischer Bedeutung. In Anbetracht dieser Tatsache ist die Forderung nach der physischen Freiheit von Rêber Apo während der 1. Mai-Veranstaltungen und die Verbreitung des demokratischen, ökologischen und frauenbefreienden Paradigmas von Rêber Apo eine grundlegende Pflicht, die es überall zu erfüllen gilt, und eine Schuld, die zu begleichen ist. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, führen unsere Partei und unser Volk den bedeutendsten ideologischen, politischen und praktischen Kampf der Geschichte und sind zur wirksamsten Kraft im Kampf gegen das System der kapitalistischen Moderne geworden.

Die revolutionären Operationen sind Quelle der Moral für die Unterdrückten“

Heute erhebt sich das kurdische Volk in allen Lebensbereichen und Kurdistan ist die Hochburg der Freiheitsrevolution. Die kurdischen Frauen führen die soziale Revolution mit dem von ihnen entwickelten Freiheitsbewusstsein, ihrer Organisierung und ihren Aktionen an. Der Mut und die Aufopferung, die die kurdische Jugend auf der Linie der apoistischen Opferbereitschaft entwickelt hat, ist eine Inspiration für alle. Der Kampf des kurdischen Volkes gegen die Angriffe des türkischen Kolonialfaschismus wird von allen Unterdrückten gewürdigt. Die revolutionären Operationen der Freiheitsguerilla Kurdistans in allen Regionen, insbesondere im Zap, und die Schläge, welche die Guerilla der türkischen Armee, die sich selbst rühmt, die zweitgrößte NATO-Armee zu sein, versetzt, und die den Kräften des Faschismus in Angst und Schrecken bereiten, sind gleichzeitig eine große Quelle der Moral und Energie für alle Unterdrückten. Der Widerstand der freien kurdischen Presse gegen die Angriffe sowohl in Europa als auch in der Türkei stärkt die Hoffnung und den Willen zur Freiheit.

Zweifelsohne verdienen all diese Widerstände begrüßt und gewürdigt zu werden. Der 1. Mai verleiht dem Kampf für Freiheit, Gleichheit und Demokratie große Kraft. Er macht Kurdistan zu einer Hochburg des weltweiten Freiheitskampfes, indem er jede Art von Demagogie und Spezialkriegslüge des faschistischen AKP/MHP-Regimes offenlegt. Der Genosse Abdulkadir Çubukçu, der am 1. Mai 1982 in Beirut im Kampf an der Seite des palästinensischen Volkes, gefallen ist, bekräftigt die historische Geschwisterlichkeit der Völker Palästinas und Kurdistans und entlarvt die falsche Freundschaft von Tayyip Erdoğan.

Während das kurdische Volk und alle Unterdrückten gemeinsam den 1. Mai begehen, ist es offensichtlich, dass das System der kapitalistischen Moderne und sein Ziehsohn, der AKP/MHP-Faschismus, ihre Angriffe fortsetzen. Auf der einen Seite entwickelt dieses System neue Invasionsangriffe gegen die kurdische Guerilla in Metîna, auf der anderen Seite erhöht es Repression und den Terror gegen die freie Presse. Der Angriff des belgischen Staates auf kurdische Fernsehsender ist, egal wie man es auch drehen will, ebenfalls Teil dieses Plans. Es ist offensichtlich, dass der AKP/MHP-Faschismus und seine Unterstützer in der kommenden Zeit ähnliche Angriffe verüben werden. Wir werden diesen Angriffen jedoch als Bewegung und als Volk mit dem Widerstandsgeist von Zap und Imrali widerstehen, und wir werden siegen.

In diesem Sinne würdigen wir noch einmal den von der Guerilla in Metîna und der freien Presse entwickelten Widerstand, grüßen alle, die die Plätze des 1. Mai füllen werden, und rufen unser gesamtes Volk dazu auf, sich aktiv an den 1. Mai-Veranstaltungen zu beteiligen und überall wo es sich befindet eine Vorreiterrolle einzunehmen!“