Iran lädt saudischen König zu Staatsbesuch ein

Iran hat Saudi-Arabiens König Salman zu einem Staatsbesuch eingeladen. Präsident Ebrahim Raisi revanchiere sich damit für eine Einladung, die er nach Riad erhalten habe.

Als weiteres Zeichen der Annäherung zwischen Teheran und Riad hat der Iran den saudischen König Salman zu einem Staatsbesuch eingeladen. Das teilte der iranischen Außenamtssprecher Nasser Kanaani am Montag in Teheran mit. Präsident Ebrahim Raisi revanchiere sich damit für eine Einladung, die er nach Saudi-Arabien erhalten habe. Zum Termin wurden zunächst keine Angaben gemacht.

Nach siebenjähriger Unterbrechung hatten Iran und Saudi-Arabien Anfang April eine Vereinbarung zur Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen unterzeichnet. Bis zum 9. Mai sollen Botschaften und Konsulate beider Länder wieder eröffnet werden. Die Annäherung war auf Vermittlung Chinas zustande gekommen.

Die Länder sind eigentlich regionale Rivalen. Hintergrund sind religiöse, politische und militärische Spannungen. Iran versteht sich als Schutzmacht der Schiiten, Saudi-Arabien beansprucht diese Rolle für Sunniten. Iran und Saudi-Arabien unterstützen unterschiedliche Seiten in Konflikten, die die Region seit Jahren belasten, allen voran die Bürgerkriege in Jemen und Syrien. Auch hat Saudi-Arabien, das mittlerweile auch diplomatischen Beziehungen zu Israel pflegt, den Iran wegen dessen Atomprogramm stets scharf kritisiert.

Das sunnitische Saudi-Arabien hatte Anfang 2016 die diplomatischen Beziehungen zum mehrheitlich schiitischen Iran abgebrochen, nachdem die Botschaft des Königreichs in Teheran von einer aufgebrachten Menge attackiert worden war. Dem vorausgegangen war die Hinrichtung eines schiitischen Geistlichen durch Saudi-Arabien im Rahmen einer Massenhinrichtung.

Erzrivalen um die Vorherrschaft in der Region sind Iran und Saudi-Arabien aber schon viel länger. Die Rivalität hat die Nahostregion vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten geprägt. Die Annäherung ist allerdings nicht neu. Inoffizielle Gespräche zwischen Vertretern beider Länder finden bereits seit 2021 statt.