Irakische Abgeordnete an Covid-19 gestorben

Die irakische Abgeordnete Ghida Kambash ist im Alter von 46 Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Sie ist das erste Mitglied des Parlaments, das der Krankheit erlegen ist. Bis zu 20 weitere Abgeordnete sind mit dem Virus infiziert.

Die irakische Abgeordnete Ghida Kambash ist am Freitag an der neuartigen Krankheit Covid-19 gestorben. Das teilte das Parlament in Bagdad am Abend mit. Kambash ist damit die erste Abgeordnete, die an den Folgen einer Coronavirus-Infektion ums Leben gekommen ist .Die 46 Jahre alte Politikerin aus der Stadt Baquba nördlich von Bagdad wurde drei Mal in Folge als Abgeordnete ins irakische Parlament gewählt. Zuletzt setzte sie sich für eine Reform des Bildungssystems ein. Sie hinterlässt vier Kinder.

Im Juni sagte Parlamentssprecher Mohammed al-Halbussi, dass sich bis zu 20 Abgeordnete mit dem Erreger von Covid-19 angesteckt haben. Um wen es sich dabei handelt, ist unklar. Offiziellen Angaben nach haben sich im Irak mittlerweile mehr als 72.400 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Binnen Tagesfrist sei am Freitag die Zahl der bestätigten Fälle um weitere 2848 angestiegen und liege somit bei 72.460.

Christine Petrie, Direktorin des International Rescue Committee (IRC), sagte: „Die Ausbreitungsrate von Covid-19 im Irak ist äußerst alarmierend.“ Der gerade noch minimal funktionierenden medizinischen Versorgung drohe in der Coronakrise der totale Kollaps. „Das Gesundheitssystem des Landes wurde bereits durch jahrelange Kriege und schlechte Investitionen zermürbt.“ Die steigenden Zahlen von Neuinfektionen würden kaum zu bewältigen sein,