Grenzkonflikt: Griechisches Militär feuert Warnschüsse ab

Ein türkischer Helikopter hat sich der griechischen Insel Ro genähert. Daraufhin gaben griechische Soldaten Warnschüsse ab.

Wie das griechische Staatsradio ERT unter Berufung auf Informationen aus dem Verteidigungsministerium meldet, soll der Helikopter der türkischen Küstenwache im Tiefflug die griechische Insel Ro angesteuert haben. Daraufhin gaben Soldaten der griechischen Armee Warnschüsse ab.

Der Zwischenfall ereignete sich demnach am Montagabend gegen 22.30 Uhr Ortszeit und habe nur wenige Minuten gedauert. Die griechischen Soldaten hätten Warnschüsse abgegeben, um den türkischen Hubschrauber zu Umkehr zu zwingen. Ein Offizier der Küstenwache hat gegenüber DPA mitgeteilt, dass die Soldaten nach Vorschrift gehandelt haben. Eine Erklärung des Generalstabes liegt bisher nicht vor.

Der Streit zwischen Ankara und Athen um Hoheitsrechte in der Ägäis hält bereits seit Jahrzehnten an. Zudem kommen sich immer wieder türkische und griechische Einheiten in die Quere. Erst im Februar hatte ein türkisches Küstenwachschiff in der Ägäis ein griechisches Schiff gerammt. Im März waren zwei griechische Soldaten vom türkischen Militär festgenommen worden, nachdem sich diese nach Angaben Athens im Nebel verirrt und unbeabsichtigt die Grenzlinie übertreten hatten. Die Soldaten sitzen seitdem wegen des Verdachtes der Spionage in türkischer Haft. Anfang April ordnete Griechenlands Verteidigungsminister Panos Kammenos die Entsendung zusätzlicher Einheiten in das griechisch-türkische Grenzgebiet an.