Gedenken an Massaker an tamilischen Frauen

Erinnerung an ein Massaker, bei dem 53 Schülerinnen und drei Lehrer durch die Luftwaffe von Sri Lanka getötet und mehr als 150 junge Frauen schwer verletzt wurden.

Es war der 14. August 2006, zwei Jahren nachdem der verheerende Tsunami Sri Lanka verwüstet hatte, litt die Bevölkerung Sri Lankas immer noch schwer an dessen Folgen. Der Nordosten von Sri Lanka war am schwersten betroffen, erhielt aber keinerlei Regierungsunterstützung.

Der Verband der Direktoren von Mullaithivu und Kandavai veranstaltete im Kinderheim von Mullaitivu einen zehntägigen Workshop zum Thema Katastrophenmanagement und Erster Hilfe. Mehr als 400 junge Frauen zwischen 17 und 20 Jahren versammelten sich dort um zu lernen, wie der notleidenden Bevölkerung geholfen werden kann.

Kurz nach Sonnenaufgang am vierten Tag des Workshops warfen Flugzeuge der sri-lankischen Luftwaffe sechzehn Bomben über dem Heim ab. Dabei wurden 53 Schülerinnen und drei Lehrer getötet. Mehr als 150 junge Frauen wurden schwer verletzt, erlitten tiefe Wunden, verloren Körperteile oder erlitten schwere Verbrennungen. Zunächst dementierte die Regierung ihre Verantwortung für das Massaker, dann behauptete sie, es habe sich um ein verstecktes Trainingslager der Tamil Tigers (LTTE) gehandelt.

Der Regierungssprecher Keheliya Rambukwella sagte: „Was sollen wir machen, wenn die Kinder Terroristen sind? Es ist eine Tatsache, dass Geschlecht oder Alter keine Rolle spielen, wenn es um Training und Soldaten geht, denn sie tragen Waffen, um den Feind zu töten.“ Diese Behauptung wurden allerdings von der Beobachtungsmission Sri Lanka (SLMM) und UNICEF nach der Untersuchung des Orts des Massakers zurückgewiesen. Ulf Henricsson, Leiter der SLMM, sagte: „Wir konnte keine Anzeichen militärischer Strukturen oder Waffen finden. Das war keine militärische Einrichtung, das können wir sehen.“

Die damalige Chefin von UNICEF Colombo, Joanna Van Gerpen sagte zu Reportern: „Wir haben keinerlei Hinweise darauf, dass es sich um LTTE-Kader handelt. Soweit wir das bisher beurteilen können, kamen diese Kinder aus den umliegenden Orten.“

1991 war das Mädchenheim für Kinder, deren Eltern im Krieg gestorben sind, eingerichtet worden. Der Direktor des Kinderheims erklärte noch 2006 zu dem Heim: „Bitte nennt es nicht Waisenhaus. Waisen sind Kinder, die niemanden haben, der sich um sie kümmert, wir sind hier aber eine Familie. Wir kümmern uns um alle. Sie sind unsere engen Verwandten. Sie haben ihre Eltern, aber nicht ihre Identität verloren.“

Der Komplex umfasste elf Wohnblöcke, einen Verwaltungsblock, ein Kompetenzzentrum, eine Kulturhalle, ein Gesundheitszentrum und eine Bibliothek. Das Kursangebot reichte von traditionellen Schulfächern bis hin zur Pflege, Handwerk, Musik und Karate. Das Bombardement war ein sexistischer Angriff auf tamilische Frauen.

Die Regierung Sri Lankas hat seit Beginn des Krieges tamilische Frauen systemisch vergewaltigt und ermordet, Frauenkörper wurden zum Ziel staatlicher Gewalt.

Mary Arulappan Juliet, eine Überlebende des Angriffs, erinnert sich: „Als die Bomben fielen, flohen die Mädchen in alle Richtungen und gingen in Deckung, indem sie sich auf den Boden legten. Sie hofften, dass kein zweiter Angriff der Bomber folgen würde. Aber die Kfir-Jets kehrten zurück, um mit zusätzlicher Munition unsere Anlage weiter zu beschießen. Ich erinnere mich noch immer an die Flugzeuge und die verzweifelten Schreie der Mädchen um Hilfe. Früher hatte ich vor nichts Angst, aber nachdem ich dieses Massaker erlebt habe, erschreckt mich sogar das kleinste Geräusch."

Am zwölften Jahrestag des Massakers von Sencholai ist es wichtig, sich an die jungen Frauen und Männer zu erinnern, die von der sri-lankischen Regierung ermordet wurden. Es ist wichtig, ihre Gesichter zu studieren und ihre Namen zu sagen.

TAMIL GUARDIN | Brannavy Jeyasundaram