Nach Gesprächen in Jordanien ist Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian weiter in den Irak gereist. Dort traf er sich heute in der Hauptstadt Bagdad mit seinem irakischen Amtskollegen Adil Abdul Mahdi. Le Drian erklärte, dass sein Land im Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) an seiner Militärpräsenz im Irak und in Syrien festhalten werde. Der IS sei nicht besiegt; diejenigen, die dies glauben, würden sich irren, so Le Drian.
US-Präsident Doland Trump hatte vor rund einem Monat überraschend den Abzug der 2.000 in Syrien stationierten US-Soldaten angekündigt. Die Entscheidung aus Washington hatte viele Verbündete überrascht, einschließlich Frankreich, das mit 1.200 Soldaten in der Region präsent ist. Am Rande der Gespräche in Bagdad sagte Le Drian gegenüber FranceInfo: „Wir haben den USA bereits mitgeteilt, dass wir ihr Rückzugstempo aus Syrien nicht nachvollziehen können. Der IS ist in Syrien noch immer nicht besiegt. Auch im Irak ist die Terrormiliz weiterhin aktiv. Die dschihadistischen Zellen erstarken und es finden Angriffe statt. Die Amerikaner haben einen schrittweisen Rückzug angekündigt, doch haben sie in den letzten Tagen begonnen, ihre Truppen aus Syrien zu evakuieren“.
Frankreich als zweitstärkste Kraft der internationalen Anti-IS-Koalition wolle daher um keinen Preis den Kampf gegen den IS aufgeben. Le Drian kündigte auch ein Treffen der Koalition an, das im Februar in Washington stattfinden soll. „Dann wird sich entscheiden, was als nächstes zu tun ist“, sagte Le Drian.