Franko-Syrer wegen Unterstützung für Damaskus verhaftet

In Frankreich ist ein seit 2017 gesuchter Geschäftsmann verhaftet worden, weil er dem syrischen Regime Material zur Herstellung von Chemiewaffen verschafft haben soll.

In Frankreich ist ein seit Jahren gesuchter Geschäftsmann verhaftet worden, der dem syrischen Regime Material zur Herstellung von Chemiewaffen verschafft haben soll. Es handele sich um den im Ausland ansässigen Besitzer einer internationalen Reederei, die seit 2016 bereits wegen Unterstützung der Regierung von Präsident Baschar al-Assad auf der Schwarzen Liste des US-Finanzministeriums geführt werde, berichteten französische Medien am Montag.

Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Dem 1962 geborenen Franko-Syrer werden unter anderem Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Beihilfe zu Kriegsverbrechen vorgeworfen. Die ihm zur Last gelegten Straftaten reichten von März 2011, dem Beginn des Bürgerkriegs in Syrien, bis Januar 2018 oder womöglich noch länger. Der Mann sei am 21. Dezember in Südfrankreich bei einem Familienbesuch gefasst worden und befinde sich seit Sonntag in Untersuchungshaft. Es ist das erste Mal, dass die französische Justiz ein Ermittlungsverfahren gegen eine Person führt, die der Unterstützung für das syrische Regime verdächtigt wird.

Regime wies Chemiewaffenvorwürfe stets zurück

Der Krieg in Syrien dauert inzwischen seit rund zehn Jahren an. Westliche Staaten, syrische Oppositionelle und verschiedene Organisationen, allen voran die vom Westen aufgebauten und finanzierten „Weißhelme“, haben das Assad-Regime für mehrere Giftgasangriffe in Syrien mit zahlreichen Toten verantwortlich gemacht. Syrien und Russland als wichtigste Schutzmacht der Führung in Damaskus haben dies stets zurückgewiesen.