FLNC in Korsika reorganisiert sich

Die Nationale Befreiungsbewegung Korsikas hat 2014 den bewaffneten Kampf für die Loslösung Korsikas von Frankreich beendet. Nun kündigt sie ihre Reorganisierung und eine Kampagne gegen den Verkauf von Land an Investoren aus dem Ausland an.

Die Nationale Befreiungsfront Korsikas (FLNC – Front de libération nationale corse) hat ihre Reorganisierung bekannt geben. In einem Video verkündet sie: „Wir haben uns als korsische Patrioten versammelt, um die FLNC neu zu gründen.“ Die Gruppe betont, sich an das Gründungsmanifest der FLNC aus dem Jahre 1976 gebunden zu sehen und kündigt an, „entsprechend des historischen Engagements der FLNC niemals Personen zu schaden“. Entsprechend soll nur Sachschaden verursacht werden. Den Verkauf von Land an nicht korsische Investoren erklärt die Gruppe für verboten.

In der Erklärung wird auf die Problematik der Bodenspekulation eingegangen und betont, dass die in den vergangenen zehn Jahren aus dem Ausland erworbenen Immobilien zum gleichen Preis wieder zurückverkauft und nur an Menschen in Korsika oder Kollektive aus Korsika abgegeben werden sollen. Außerdem wird ein Verbot der Errichtung neuer Großeinkaufszentren gefordert sowie eine Stunde muttersprachlicher Unterricht und eine Begrenzung des Tourismus. Die Gruppe erklärt, sie sei bereit, zur Umsetzung ihres Programms auch auf Gewalt zurückzugreifen. Die Erklärung endet mit der Parole „Sieg oder Tod“.

Die FLNC hatte ihren bewaffneten Kampf 2014 nach 40 Jahren und über 4.500 Aktionen beendet und die Waffen abgegeben. Die mit Terror beauftragte französische Sonderstaatsanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen.