Erstmalig kurdische Abgeordnete im norwegischen Parlament

Nach dem Wahlsieg für ein Mitte-Links-Bündnis in Norwegen ziehen mit Seher Aydar (Rødt) und Mani Huseyni (Arbeiterpartei) erstmalig zwei aus Kurdistan stammende Abgeordnete ins Parlament ein.

Ein linksgerichtetes Bündnis hat die Parlamentswahlen in Norwegen gewonnen. Nächster Regierungschef wird voraussichtlich der Sozialdemokrat Jonas Gahr Støre. Der Wahlkampf war vom Klimawandel und der Zukunft der Öl- und Gasindustrie geprägt. Der klare Sieg für das Mitte-Links-Bündnis bedeutet nach acht Jahren einen Regierungswechsel. Die sozialdemokratische Arbeiterpartei um ihren Vorsitzenden Støre wird nach der Wahl vom Montag mit 26,4 Prozent der Stimmen trotz leichter Verluste stärkste Kraft. Die Partei der bisherigen konservativen Ministerpräsidentin Erna Solberg rutschte auf 20,5 Prozent ab.

Unter den 169 neugewählten Abgeordneten befinden sich mit Seher Aydar (Rødt) und Mani Huseyni (Arbeiterpartei) erstmalig zwei kurdischstämmige Politiker:innen im norwegischen Parlament. Seher Aydar stammt aus Konya und lebt seit ihrer Kindheit mit ihrer Familie in Norwegen. Die junge Politikerin ist seit vielen Jahren in der Frauenbewegung und in antirassistischen Organisationen aktiv. Im Wahlkampf hatte sie erklärt, dass sie sich auch als Stimme der kurdischen Diaspora versteht und gegen Krieg, Besatzung und Faschismus kämpfen will.

Der 33-jährige Mani Huseyni stammt aus Rojava und lebt seit über zwanzig Jahren in Norwegen. Er hat Politikwissenschaften in Oslo studiert und engagiert sich ebenfalls für die Rechte des kurdischen Volkes.