Die Taliban rufen USA zum Dialog auf

In Afghanistan forderte die Taliban-Bewegung die USA auf, direkte Gespräche mit ihren Vertretern in Katar zu führen.

Die Taliban hat nach zwei Jahren zum ersten Mal die Absicht geäußert, zu verhandeln. „Das afghanische Politbüro des Islamischen Emirats drängt amerikanische Amtsträger, für eine friedliche Lösung des afghanischen Problems in den Dialog zu treten", hieß es auf der Website der Taliban.

Die Taliban-Bewegung ist seit 2013 in der katarischen Hauptstadt Doha vertreten. Die afghanische Organisation hat sich seit März 2016 geweigert, an Friedensverhandlungen teilzunehmen. Die Forderungen der afghanischen Regierung nach einem Dialog wurden mit der Begründung abgelehnt, dass amerikanische Truppen die Besatzung nicht beendet hätten.

Der Aufruf der Taliban-Bewegung fiel auf den Zeitpunkt einer Konferenz in Kabul. Für Mittwoch wird eine Konferenz unter dem Namen „Kabul-Prozess" organisiert. Die Konferenz bringt Vertreter aus 25 Ländern der Region, darunter Indien und Pakistan, und drei internationale Organisationen zusammen. Es wurde erklärt, dass Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung sowie der Friedensprozess behandelt werden. Der afghanische Präsident Aschraf Ghani kündigte an, dass er mit dieser Konferenz einen Friedensplan verkünden werde.

Die erste Konferenz fand im Juni letzten Jahres statt, es wurden jedoch keine signifikanten Ergebnisse erzielt.

Die Taliban-Bewegung richtete kürzlich ein Schreiben an die amerikanische Bevölkerung und den Kongress: „Krieg ist keine Option, aber er wurde uns auferlegt." In einer Erklärung vom Dienstag wurde betont, dass „Amerikaner und ihre Bündnisse verstehen müssen, dass das afghanische Problem nicht mit militärischen Mitteln gelöst werden kann“. Die sich seit 17 Jahren wiederholenden militärischen Strategien würden den Krieg nur intensivieren und verlängern. Dies liege nicht im Interesse von irgendjemandem, hieß es weiter.