Kobanê, Sirrîn und Tişrîn-Damm unter Beschuss
Die auf eine Ausweitung der Besatzungszone abzielenden Angriffe der Türkei und ihrer dschihadistischen Proxytruppe SNA gegen die Demokratische Selbstverwaltung Nord- und Ostsyrien (DAANES) dauern unvermindert an. Im Zentrum der Kleinstadt Ain Issa sowie einigen Dörfern im östlichen Umland ist am Dienstag das Stromnetz zusammengebrochen. Grund ist ein Drohnenangriff auf ein Umspannwerk.
Mehrere Stromleitungen seien dadurch schwer beschädigt worden, teilte das örtliche Elektrizitätswerk mit. Die Anlage ging vom Netz. Weite Teile ländlicher Einzugsgebiete der Stadt sind bereits seit Mitte Dezember von der Stromversorgung abgeschnitten. Hintergrund ist, dass die Tişrîn-Talsperre am Euphrat von der türkischen Armee und ihrer Verbündeten betriebsunfähig bombardiert worden war. Ob Menschen durch den Drohnenangriff verletzt wurden, ist derweil noch unklar.
Dorf Al-Abd-Al-Jumaa im Osten von Ain Issa
Neben dem Stadtkern nahmen Besatzungstruppen auch mehrere Dörfer östlich von Ain Issa ins Visier. Die Sicherheitsbehörde Asayîş teilte mit, dass in Ortschaften nahe der Kontaktlinie zwischen den Autonomiegebieten und der Besatzungszone vor Girê Spî (Tall Abyad) mit Mörsern und Haubitzen abgefeuerte Granaten eingeschlagen sind. Ein Geschoss traf offenbar eine Trinkwasser-Versorgungsstation im Dorf Laqo. Ob die Anlage nur den Ort oder auch weitere Gebiete versorgte, ist nicht bekannt.
Tişrîn-Damm
An der Tişrîn-Talsperre kommt es ebenfalls zu Bombardierungen. Ein Reporter der Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) meldete Artilleriebeschuss in unmittelbarer Nähe der Staumauer. In Kobanê waren ebenfalls nach ANHA-Informationen laute Explosionen in den Dörfern Bîr Hiso, Dikan und Xesîq zu hören. Alle drei Ortschaften liegen in der Nähe zur strategischen Qereqozax-Brücke, die Kobanê mit Minbic verbindet.
Kobanê
Der Flughafen der 40 Kilometer südlich von Kobanê gelegenen Gemeinde Sirrîn befindet sich offenbar auch im Visier der türkisch-dschihadistischen Besatzer. Dort sei ebenfalls Beschuss verzeichnet worden, vermutlich durch Drohnen.
Drei Tote und neun Verletzte in Zirgan
Die Zahl der Opfer des nächtlichen Drohnenangriffs gegen die Gemeinde Zirgan (Abu Rasen) bei Serêkaniyê (Ras al-Ain) ist unterdessen angestiegen. Örtliche Behörden korrigierten die Zahl der Verletzten nach oben. Demnach seien bei dem Angriff mit drei Toten insgesamt neun Personen verletzt worden. Zuvor war von acht Verwundeten die Rede.