Zahlreiche Tote bei Kämpfen in Idlib

Bei Angriffen von Dschihadisten in der Region Idlib sind laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte binnen drei Tagen 20 Kämpfer der Regierungstruppen getötet worden.

In der syrischen Dschihadistenhochburg Idlib sind bei Angriffen von Extremisten binnen drei Tagen 20 Kämpfer der Regierungstruppen getötet worden. Im Zuge der Auseinandersezuungen seien auch tausende Menschen vertrieben und mehrere Dschihadisten getötet worden, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) am Dienstag.

Es waren mit die heftigsten Auseinandersetzungen in der Region seit Vereinbarung einer Waffenruhe zwischen Russland und der Türkei im vergangenen September. Wie die Beobachtungsstelle erklärte, tötete die Dschihadistenmiliz „Hurras al-Din“ allein am Dienstagmorgen bei einem Angriff im Süden der Provinz Aleppo fünf Kämpfer der Regierungstruppen. Der Angriff ereignete sich demnach nahe der Pufferzone um Idlib, deren Errichtung bisher nicht komplett umgesetzt wurde. Die Extremistengruppe Hurras al-Din gehörte früher zum Terrornetzwerk Al-Qaida.

Laut SOHR sind beim Beschuss der Stadt Chan Scheichun durch die Regierungstruppen auch zwei Zivilisten ums Leben gekommen. Damit stieg die Zahl der Toten in der Stadt seit dem 9. Februar auf 42, erklärte die in London ansässige Organisation, die ihre Informationen von Aktivisten vor Ort bezieht. Ein UN-Sprecher erklärte, wegen der Kämpfe seien mehr als 7.000 Menschen aus Chan Scheichun geflohen. Andere Quellen berichten von fünf toten Zivilisten - drei Kinder und zwei Frauen - und weiteren 13 Verletzten.

An den Angriffen beteiligte sich auch die Dschihadistenallianz Hayat Tahrir al-Sham (HTS), die den Großteil der Provinz Idlib und angrenzender Gebiete in Aleppo, Hama und Latakia kontrolliert, seitdem sie Anfang des Jahres rivalisierende Islamisten vertrieb. Es heißt, bei den Kämpfen seien auch neun HTS-Mitglieder getötet worden.