YPG stellen Jahresbilanz des Widerstands vor

Die Volksverteidigungseinheiten haben ihre Jahresbilanz zum Widerstand in Rojava sowie in Nord- und Ostsyrien vorgestellt. Demnach wurden 2018 mindestens 3009 Islamisten und Angehörige der türkischen Armee getötet.

Die Volksverteidigungseinheiten (Yekîneyên Parastina Gel, YPG) haben eine Kriegsbilanz für das vergangene Jahr veröffentlicht. Die Bilanz beinhaltet neben einer Aufstellung zur ersten und zweiten Phase des Widerstandes von Efrîn auch eine Übersicht zu Aktionen gegen die Terrormiliz „Islamischen Staat” (IS). In einer einleitenden Erklärung heißt es:

„Zur Verteidigung menschlicher und kultureller Grundwerte organisierten sich die Völker Westkurdistans und Nordsyriens, wurden richtungsweisend für die Entwicklung revolutionärer Widerstände, und nahmen mit Tausenden mutigen Kämpferinnen und Kämpfern an diesem Krieg teil, um ihrer historischen Mission gerecht zu werden. Zur Verteidigung der Werte unseres Volkes wird dieser Widerstandskrieg gegen die barbarische Terrorstruktur Islamischer Staat und den Besatzungsstaat Türkei auch weiterhin geführt.

Heute hat sich der Krieg des Widerstands, an dem sich unzählige internationalistische Freiwillige - ausgerüstet mit den Werten der Menschlichkeit - beteiligen, zu einem Erbe verwandelt, das die Koexistenz der Völker Nordsyriens und Rojavas sicherstellt. Das Jahr 2018 war ein Jahr, in dem dieser Kampf große Erfolge erzielte. Während die Terrorstruktur Islamischer Staat nahezu zerschlagen wurde, reagierte der freiheitliche und demokratische Widerstand der Völker mit seinen organisierten Kräften gegen Staaten, die in unserer Region einer Kolonialherrschaft Legitimität verleihen möchten.

Efrîn

Bilanz zur ersten Phase des Widerstandes von Efrîn (20. Januar bis 18. März 2018)

Luftangriffe: 1098

Artillerieangriffe: 3577-4000

YPG/YPJ-Aktionen: 900

Aktionen mit unklarem Ergebnis: 176

Vernichtete Militärfahrzeuge: Hubschrauber (2), unbemannte Aufklärungsdrohne (1), Kampfdrohne vom Typ Bayraktar (1), gepanzerte und ungepanzerte Fahrzeuge (122), Autobomben (2), Motorrad-Bombe (1)

Beschädigte Militärfahrzeuge: gepanzerte und ungepanzerte Fahrzeuge (32)

Getötete Zivilist*innen: 224 (davon 51 Kinder, 42 Frauen)

Verletzte Zivilist*innen: 650 (davon 87 Kinder, 93 Frauen)

Getötete feindliche Kräfte: 2422

Gefallene Freundinnen und Freunde: 544

Bilanz zur zweiten Phase des Widerstands von Efrîn (ab 18. März 2018)

Unsere Einheiten in Efrîn haben 147 Aktionen (Sabotageangriffe, Attentate, Anschläge und Hinterhalte) gegen die türkischen Besatzungstruppen und ihre dschihadistischen Milizen durchgeführt.

Getötete Soldaten der türkischen Armee: 65, sechs davon ranghohe Militärangehörige

Getötete Dschihadisten: 285, davon acht Milizführer

Verletzte feindliche Kräfte: Dschihadisten (153), Soldaten (18)

Vernichtete Militärfahrzeuge: gepanzerte und ungepanzerte Fahrzeuge (38), Motorräder (3) Panzer (1).

Vernichtetes Hauptquartier: 1

Beschädigte Militärfahrzeuge: 4

Aktionen mit unklarem Ergebnis: 5

Luftunterstützte Bodenoperationen: 13

In Gefangenschaft geratene Freundinnen und Freunde: 1

Verletzte Freundinnen und Freunde: 1

Gefallene Freundinnen und Freunde:  56 (16 YPJ, 40 YPG)

Desweiteren wurden Waffen, Munition und militärische Dokumente sichergestellt.

Angriffe der türkischen Armee

Die türkische Besatzungsarmee hat im Jahr 2018 insgesamt 53 Angriffe auf Verteidigungsstellungen und zivile Siedlungsgebiete im Grenzgebiet durchgeführt. Dabei wurden 13 Zivilist*innen (drei davon Kinder) verletzt und drei Zivilist*innen (darunter ein Kind) getötet. Zwei weitere Kinder starben durch die Detonation von Landminen, die von der türkischen Besatzungsarmee gelegt wurden. Außerdem wurden ein Sanadid-Kämpfer der QSD, zwei Mitglieder der Selbstverteidigungskräfte Erka Xweparastin sowie zwei Pressemitarbeiter*innen verletzt.

Auf alle grenzverletzenden Attacken wurde im Rahmen der Ausübung des Rechts auf Selbstverteidigung reagiert. Im Zuge dessen wurden zwei türkische Soldaten getötet. Über Kobanê wurde eine türkische Aufklärungsdrohne sichergestellt.

Operationen gegen den IS

Unsere Antiterroreinheiten Y.A.T. sowie unsere Spezialteams führten im vergangenen Jahr insgesamt 590 Operation gegen die Terrormiliz Islamischer Staat und Schläferzellen durch. Die Ergebnisse lauten wie folgt:

Gefangengenommene IS-Milizionäre: 107 (davon fünf ausländische Islamisten)

Getötete IS-Milizionäre: 204 (davon zwei Milizführer)

Getötete Mitglieder von Schläferzellen: 31

Verletzte IS-Milizionäre: 161

Vereitelte IS-Angriffe: 55

Befreite Entführungsopfer: 7 Ezidinnen (darunter ein Kind)

Vernichtete Fahrzeuge: 26

Beschädigte Fahrzeuge: 8

Im Rahmen der Operationen wurden folgende Waffen sichergestellt:

Sprengstoffsäcke (12), Minen (1345), Marschflugkörper (35), Panzergranaten (3), Mörsergranaten (11), SPG-9-Geschütze (126), AK-47-Maschinengewehre (575), leichte Panzerabwehrwaffen (3), Panzerabwehrraketen (2), DSchK-Maschinengewehr 12.7 mm (3), DSchK-Munition (6 Kisten), DSchK-Maschinengewehr 14.5 mm (6), DSchK-Munition (183 Kisten), A4-Munition (8 Kisten), Granatwerfer (6), BKC-Maschinengewehre (40), Scharfschützengewehre (12), HK G3-Schnellfeuergewehre (15), M16-Gewehre (17), RPG-Panzerabwehrwaffen (27), RPG-Granaten (267), Handgranaten (1004), Sprengstoffgürtel (121), Nachtsichtgeräte (2), Tagsichtgeräte (5), Pistolen (11), Funkeinrichtungen (4), Mobiltelefone (19) sowie zahlreiche Dokumente.

Ein Jahr voller Großtaten

Das Jahr 2018 war ein einzigartiges Jahr voller Großtaten der Kämpferinnen und Kämpfer der YPG und YPJ. In fast allen Teilen von Rojava und Nordsyrien, insbesondere in Efrîn und Deir ez-Zor wurde ein historischer Widerstand gegen die Besatzer geführt. In der ersten und zweiten Phase des Widerstandes von Efrîn sind insgesamt 600 Kämpfer*innen gefallen, im Zuge der Befreiungsoffensive „Gewittersturm CIzîrê“ verloren wir 201 weitere Kämpfer*innen. Bei Unfällen kamen 61 unserer Freund*innen ums Leben, während 20 weitere krankheitsbedingt starben. Bei Minenräumarbeiten in Raqqa verloren sieben Freund*innen ihr Leben, während fünf Freund*innen bei grenzüberschreitenden Angriffen der türkischen Armee fielen. Insgesamt verloren wir im vergangenen Jahr 894 unserer Freundinnen und Freunde“.