Identität von Drohnenopfern geklärt

Nach dem Drohnenangriff auf einen Protestkonvoi in Nordsyrien ist die Identität der drei Todesopfer geklärt. Auch die Namen eines weiteren Luftschlags türkischer Killermaschinen in der Region sind bekannt.

Türkischer Drohnenkrieg gegen Rojava

Nach dem Drohnenangriff vom Mittwoch auf einen zivilen Konvoi nahe der Tişrîn-Talsperre in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien mit drei Toten und 15 Verletzten ist die Identität der Todesopfer geklärt. Es handelt sich unter anderem um Ahmed Al-Shehab Al-Hamad, eine aus Raqqa angereiste arabische Aktivistin, die sich im Frauenverband Zenobiya engagiert. Das teilte der Rat der Familien von Gefallenen heute mit. Auch Azad Ferhan Mihemed Hesan befindet sich demnach unter den Getöteten. Er sei Aktivist der Revolutionären Jugendbewegung Syriens gewesen und als Vertreter der Ortsgruppe in Kobanê angereist. Bei dem dritten Opfer handelt es sich laut dem Rat um die Jugendliche Zozan Hemo.

Bomben auf Protestkonvoi

Mutmaßliche Gleitbomben hatte eine Killerdrohne des türkischen Staates auf eine aus hunderten Fahrzeugen bestehende Wagenkolonne abgeworfen, die sich auf dem Weg zur Tişrîn-Talsperre befunden hatte. Dahinter stand eine Protestaktion der Volksräte in den Gebieten der Demokratischen Selbstverwaltung gegen die Angriffe der Türkei und ihrer dschihadistischen Hilfstruppe „Syrische Nationalarmee“ (SNA) auf den lebenswichtigen Staudamm. Die Anlage gilt als Hauptquelle für die Wasser- und Stromversorgung im Firat-Kanton und versorgt auch Teile von Minbic und Ain Issa. Seit Anfang Dezember befindet sie sich im Zuge der SNA-Offensive gegen die DAANES im Fokus der Angriffe und ist schwer beschädigt. Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) halten mit einer Gegenoffensive gegen die versuchte Einnahme der Talsperre.

Namen von Opfern eines weiteren Angriffs

Der Angehörigenrat von Gefallenen gab auch die Namen der Getöteten des Drohnenschlags bekannt, der sich ebenfalls am Vortag in der südlich von Kobanê gelegenen Gemeinde Sirrîn ereignet hatte. Der Angriff war gegen eine Autowerkstatt gerichtet, bei einem der Opfer handelt es sich um den Eigentümer Mistefa Ebdî. Der zweite Getötete, Elî Şaşo, war ein Angestellter des Betriebs. Fünf weitere Angestellte wurden verletzt.