Wieder ermordete Frau im Camp Hol gefunden

Sicherheitskräfte haben in der vergangenen Nacht die Leiche einer enthaupteten Frau im Camp Hol in Nordsyrien entdeckt.

In der Nacht zum Dienstag haben Mitglieder der inneren Sicherheitskräfte im Camp Hol eine enthauptete Frauenleiche entdeckt. Die Leiche wurde im Korridor zwischen dem zweiten und dritten Sektor des Lagers, in dem Geflüchtete aus dem Irak untergebracht sind, aufgefunden. Es wird daher vermutet, dass es sich um eine irakische Frau handelt.

Seit Anfang 2022 wurden nach Angaben des Rojava Information Center im Camp Hol 23 Morde registriert, weitere Personen wurden bei Mordversuchen verletzt. Zudem können Morde oft nicht festgestellt werden, da Personen einfach verschwinden und ihre Leichen unter Zelten oder an anderen Orten verscharrt werden.

Camp Hol als heimliche IS-Hauptstadt

Im Camp Hol sind im Moment 29.142 Geflüchtete aus dem Irak, 18.903 aus Syrien und 8.109 Angehörige von IS-Dschihadisten untergebracht. Die Frauen des IS haben im Camp neue Strukturen wie eine Hisbah-Sittenpolizei aufgebaut, welche die Bewohner:innen des Lagers terrorisiert. Dies ist unter anderem auch möglich, da die Herkunftsstaaten vieler der Dschihadist:innen keine Verantwortung für ihre Staatsangehörigen übernehmen. Seit den türkischen Angriffen nahmen auch die Morde im Camp zu. Camp Hol gilt als das gefährlichste Flüchtlingslager der Welt.