Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen nach Anschlag in Deir ez-Zor

Die QSD haben die Sicherheitsmaßen im Umland von Deir ez-Zor nach einem Selbstmordanschlag auf einen Kontrollposten deutlich verschärft. Hintergrund sind Hinweise auf mögliche weitere islamistische Anschläge in der Region.

Hohe Gefahrenlage durch IS

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) sind nach dem Terroranschlag nahe Deir ez-Zor in erhöhter Alarmbereitschaft und haben ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Einige Gebiete in der Region im Osten des Landes wurden nach Warnungen vor möglichen weiteren Anschlägen und im Rahmen der Fahndung nach Terrorzellen weiträumig evakuiert, teilte ein Sprecher des Bündnisses am späten Samstagabend mit.

Am Freitag hatte ein Terrorist der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) im Osten von Deir ez-Zor einen Anschlag verübt. Den QSD zufolge näherte sich der Attentäter mit einem Fahrzeug dem Haupttor eines Militärpostens in Al-Shahil, wo er zunächst noch gestoppt werden konnte. Unmittelbar danach zündete er einen Sprengsatz. Bei der Explosion wurden drei QSD-Mitglieder getötet und sieben weitere verwundet. Während der Versorgung der Verwundeten und der Bergung der Toten schossen Söldner des syrischen Regimes vom Ostufer des Euphrat auf den Militärposten. Dabei kam ein weiteres QSD-Mitglied ums Leben.

Evakuierungen nötig für Bevölkerungsschutz

Man sei sich zwar bewusst, dass die Einrichtung von Sperrzonen und die damit verbundene Evakuierung einen enormen Einschnitt in den Alltag bedeuteten. Dennoch genüge es hier nicht, um Verständnis zu bitten. „Wir sind dazu verpflichtet, die Bevölkerung zu schützen“, so die QSD. Die Evakuierung sei unbedingt notwendig und habe klaren Vorrang vor individuellen Interessen, da nicht ausgeschlossen werden könne, dass die Tat in Al-Shahil Nachahmer fände. Aktuell bestehe eine erhöhte Bedrohungslage aufgrund konkreter Hinweise auf Sprengfallen an öffentlichen Plätzen.

Operationen gegen Terrorzellen

Die besondere Aufmerksamkeit der QSD gilt daher beliebten Orten wie etwa Marktplätzen, die bereits durchsucht werden, aber auch Menschenansammlungen – vor allem in den Ortschaften Diban und Al-Hawaij im Südwesten von Deir ez-Zor. „Alle Maßnahmen sind transparent und werden in Kooperation mit Würdenträgern, Zivilräten und den Militärverbänden der Region umgesetzt“, erklärte das Bündnis. Darüber hinaus laufen die Operationen zur Aufspürung von IS-Zellen und Helfern des Schläfernetzwerks der Terrormiliz auf Hochtouren.

Titelbild: QSD-Kämpfer auf Patrouille (c) Kunstkollektiv Şopdarên Rojê ya Çandê