Türkische Soldaten verschleppen Zivilisten in Efrîn

Die Gräueltaten des türkischen Staates im besetzten Kanton Efrîn reißen nicht ab. In Raco sind drei Menschen von türkischen Soldaten und ihren Hilfstruppen verschleppt worden.

Die Berichte über das unmenschliche Vorgehen der türkisch-salafistischen Besatzungsmacht in Efrîn reißen nicht ab. F.A., eine Frau aus dem Dorf Edama im Bezirk Raco, die jetzt in Şehba lebt, musste bei der Flucht vor den Besatzungstruppen ihren Mann und ihre betagten Schwiegereltern zurücklassen. Seitdem ist der Kontakt abgerissen.

Laut ihrer Schilderung hat sich die Familie wie viele andere auch vor den Angriffen auf ihr Dorf in nahegelegene Höhlen flüchten müssen. „Eines Tages, als mein Mann die Schafe auf die Weide führte, wurde das Dorf wieder bombardiert. Wir haben das Dorf verlassen“, erzählt sie. Nach der Bombardierung seien sie ins Dorf zurückgekehrt. „Es war zerstört. Die Schafe kehrten ohne meinen Mann zurück. Ich ging ihn suchen, aber dann fingen die Angriffe wieder an und ich musste meine Kinder retten. Wir sind wieder in die Höhlen geflüchtet. Da die Bombardierung ständig fortgesetzt wurde, sind wir mit den Nachbarn nach Efrîn gegangen.“

Ihre Schwiegereltern hätte sie zurücklassen müssen, weil sie alt und krank gewesen seien. „Sie konnten nicht laufen, aber sie bestanden selbst auch darauf, im Dorf zu bleiben. Nach der Bombardierung ist das Dorf besetzt worden. Ich konnte nicht mehr zurück und seitdem habe ich auch keinen Kontakt mehr zu meinem Mann und meinen Schwiegereltern.“

Einige Tage später habe sie Kontakt zu ihrer ebenfalls im Dorf verbliebenen Schwester herstellen können. „Mein Mann ist aufgrund der Angriffe in die Berge geflüchtet und einige Tage dort geblieben. Später soll er ins Dorf zurückgekehrt sein, um seine Eltern zu holen.“

Schließlich habe sie erfahren, dass ihr Mann und seine Eltern von türkischen Soldaten und ihren Hilfstruppen verschleppt worden seien, sagt F.A.: „Sie sollen zu einem türkischen Stützpunkt gebracht und dort verhört worden sein. Wie ich gehört habe, ist mein Mann gefoltert worden und seine Mutter soll getötet worden sein. Wo mein Mann und mein Schwiegervater jetzt sind, weiß ich nicht.“