TEV-DEM: Die Widerstandsstrategie für Efrîn wurde neu bestimmt

In einer schriftlichen Erklärung macht TEV-DEM darauf aufmerksam, dass der Kampf für die Befreiung von Efrîn mit einer neuen Strategie fortgeführt wird.

In einer schriftlichen Erklärung macht die Bewegung für eine demokratische Gesellschaft (TEV-DEM) darauf aufmerksam, dass der Kampf für die Befreiung von Efrîn mit einer neuen Strategie fortgeführt wird. Zugleich wird vor den Plänen des türkischen Staates, die demographische Zusammensetzung Efrîns zu verändern, gewarnt.

Im Folgenden möchten wir Ausschnitte aus der Erklärung von TEV-DEM mit euch teilen:

„Gegen die Angriffe der türkischen Armee und der dschihadistischen Banden wurde 58 Tage lang ein historischer Widerstand geleistet. Dieser Volkswiderstand gegen die Besatzerarmee wird weiterhin mit Entschlossenheit fortgesetzt. Die Bevölkerung von Efrîn hat mit ihrem Kampf die Aufmerksamkeit der gesamten Welt auf sich gezogen. Unsere Menschen haben deutlich unter Beweis gestellt, dass ihr Wille durch keine Kraft dieser Welt gebrochen werden kann. Dieser Widerstand war und ist die wichtigste Antwort, die unsere Bevölkerung dem türkischen Staat liefern konnte. 

Kritik an die internationalen Organisationen

Die türkische Besatzerarmee setzt unter dem Einsatz von jeglicher Waffentechnik ihre barbarischen Angriffe fort. Die internationalen Organisationen hingegen hüllen sich gegenüber diesen Angriffen im Schweigen. Dieses Schweigen ist die Ursache dafür, dass die Angriffe gegen die Zivilbevölkerung intensiviert und fortgesetzt werden können.

Die Angriffe der türkischen Armee haben insbesondere nach der Fluchtbewegung der Menschen von den umliegenden Dörfern ins Stadtzentrum zugenommen. Die faschistische türkische Armee und die mit ihr gemeinsam agierenden Banden haben in den vergangenen zwei Wochen die Stadt vollständig umzingelt. Gezielt wurden die Einrichtungen, die für die Versorgung der Menschen unerlässlich sind, angegriffen und außer Kraft gesetzt. In der Stadt wurde die Wasser- und Stromversorgung gekappt, Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäuser wurden angegriffen und zerstört. Der faschistische türkische Staat hat auf diese Weise darauf abgezielt, den Willen der Bevölkerung zu brechen. Durch ununterbrochene Luftangriffe wurde das Leben von hunderttausenden Menschen der Gefahr ausgesetzt. Die Menschen wurden zur Flucht gezwungen und mussten die Nächte trotz bestehender Gefahrenlage im Freien verbringen.

Trotz dieser Situationslage wurden seitens internationaler Hilfsorganisationen keinerlei Hilfen geleistet. Stattdessen verharren diese Organisationen gegenüber dem Leid unserer Menschen in der Rolle des Zuschauers. Genau das ist letztlich auch das Ziel des türkischen Staates gewesen.

Neben der Tatsache, dass das syrische Regime aufgrund des türkisch-russischen Bündnisses keine Entschlossenheit gegenüber diesen Angriffen zutage legen konnte, ist vor allem das internationale Schweigen mitverantwortlich für das Leid, dem die Bevölkerung von Efrîn ausgesetzt ist.

Doch jede und jeder sollte wissen, dass unser Wille nicht gebrochen werden kann. Unser Widerstand wird fortgesetzt, bis der Besatzer und die mit ihm agierenden Banden geschlagen sind. Unser Widerstand wird fortgesetzt, bis der Boden von Efrîn befreit ist.

An dieser Stelle möchten wir Folgendes unterstreichen: Unser Widerstand gegen den Besatzungskrieg verlief bis zum jetzigen Zeitpunkt erfolgreich. Wir hätten auch die Möglichkeit gehabt, mit unseren Kräften über einen langen Zeitraum uns Straßenkämpfe mit dem Gegner im Stadtzentrum von Efrîn zu liefern. Allerdings haben wir uns aufgrund unserer moralischen Verantwortung und den Schwierigkeiten, mit denen die Zivilbevölkerung konfrontiert war, gegen eine solche Kampfstrategie entschieden. Um das Leben unserer Menschen und die Stadt vor der völligen Zerstörung zu retten, haben wir einen Strategiewechsel in unserem Widerstand beschlossen. (…)

Die Proteste müssen fortgesetzt werden

Wir möchten auch zum Ausdruck bringen, dass wir uns vor den Menschen, die weltweit ununterbrochen auf den Straßen ihre Solidarität mit Efrîn zum Ausdruck bringen, verneigen. Wir rufen alle Menschen zugleich dazu auf, diese Solidarität aufrechtzuerhalten und weiterhin auf der Seite des Widerstandes von Efrîn zu stehen.

Unser Aufruf an die internationalen Institutionen und Organisationen lautet, dass sie ihrer moralischen und politischen Pflicht nachkommen und die sichere Rückkehr der Zivilbevölkerung von Efrîn in ihre Häuser und Wohnungen ermöglichen sollten. Zudem muss der Bevölkerung Schutz vor weiteren Plünderungen und Raubzügen durch die türkische Armee und der mit ihr verbündeten Banden gewährleistet werden. Wir warnen zugleich auch vor den Plänen des türkischen Staatspräsidenten, die demografische Zusammensetzung Efrîns verändern zu wollen. Unsere Bevölkerung sollte ebenfalls wissen, dass wir uns mit unserer gesamten Kraft gegen eine solche schmutzige Politik stellen werden. (…)

Die Vereinten Nationen sollten ihrer Rolle gerecht werden

Wir fordern auch, dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen Druck auf den türkischen Staat ausübt, damit dieser sich an das internationale Recht hält. Die gesamte Öffentlichkeit sollte wissen, dass wir den faschistischen türkischen Staat und seine Banden als Besatzer betrachten. Wir erklären in aller Offenheit, dass wir die Verteidigung unserer Identität und die Befreiung unserer Heimat als unser legitimes Recht betrachten. (…)