Solidaritätshungerstreik in Amûdê

Vom 11. bis 13. Februar fand in Amûdê ein Solidaritätshungerstreik statt. Mehr als 300 Menschen zeigten damit ihre Solidarität mit Leyla Güven, die seit 99 Tagen mit einem Hungerstreik gegen die Isolation von Abdullah Öcalan protestiert.

Die Aktion begann am vergangenen Montagmorgen mit zunächst 110 Teilnehmer*innen aus der Stadt Amûdê in Rojava/Nordsyrien. Nach Grußworten der Organisator*innen fand eine Beerdigung für einen in Deir ez-Zor im Kampf gegen Daesch (IS) Gefallenen statt. Am Nachmittag gab es weitere Reden des Frauendachverbands Kongreya Star und der Stadtverwaltung, und es wurde viel getanzt. Am Mittag des zweiten Tages kamen neue Teilnehmer*innen aus den umliegenden Dörfern. Durchgängig kamen Gäste zur Unterstützung der Streikenden.

Der Solidaritätshungerstreik hat allen Beteiligten viel Kraft gegeben und die Wichtigkeit des Zusammenseins deutlich gemacht. Mit ihm wurde auch die Isolation der Menschen in ihrem Alltag durchbrochen. Teilnehmerinnen von der feministischen Kampagne „Gemeinsam Kämpfen“ betonen, dass die Aktion eine Verbundenheit mit den Kämpfen für Freiheit weltweit geschaffen hat. Auch in Nürnberg, Salzburg und mehreren weiteren Städten und Ländern gibt es Hungerstreiks auf unbegrenzte Zeit. Zeitgleich findet der länderübergreifende lange Marsch nach Straßburg gegen die Isolation von Abdullah Öcalan statt.

Die Aktion in Amûdê hat auch deswegen eine besondere Wirkung, weil sich am Freitag der Komplott gegen Abdullah Öcalan jährt. Seit 20 Jahren befindet er sich auf Imralı in Haft und seit fast vier Jahren wird jeglicher politischer Besuch verweigert. Auf allen Ebenen wird versucht, die Freiheitsbewegung zu kriminalisieren. Besonders deutlich wird dies durch das Verbot des Buchverlags Mezopotamien Verlag und der MIR Multimediaverlag GmbH in Deutschland, womit die Kultur und die Philosophie verboten werden.

Die große Beteiligung und Kraft bei dem Solidaritätshungerstreik in Amûdê zeigt, dass die Gesellschaft an ihrem Gesellschaftsmodell und der Frauenbefreiung, die auf der Philosophie Abdullah Öcalans beruhen, festhält und sich nicht spalten lässt.