110 Aktivisten in Amûdê im Hungerstreik

In der nordsyrischen Stadt Amûdê sind 110 Aktivistinnen und Aktivisten in einen dreitägigen Hungerstreik getreten, um die von Leyla Güven initiierte Hungerstreikbewegung zu unterstützen.

Um die Forderung der Politikerin Leyla Güven nach der Aufhebung der erschwerten Isolationshaft des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan zu unterstützen, haben 110 Aktivistinnen und Aktivisten im nordsyrischen Kanton Qamişlo einen Hungerstreik aufgenommen.

Die Aktion in Amûdê begann am gestrigen Montag auf Initiative der kurdischen Frauenbewegung Kongreya Star sowie dem Autonomierat der Stadt und soll noch bis Mittwoch gehen. Munevver Xalid von Kongreya Star erklärte, dass Aktionen gegen die Isolation, die dem PKK-Gründer Öcalan seit mittlerweile 20 Jahren auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali auferlegt wird, auch nach dem Ende des befisteten Hungerstreiks weitergehen werden. „Wir sind in Solidarität mit Leyla Güven und allen anderen hungerstreikenden Gefangenen und werden dies auch weiterhin in Form von Aktionen ausdrücken“, kündigte Xalid an.


Ziel der Hungerstreikbewegung

Abdullah Öcalan befindet sich seit zwanzig Jahren auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali in Isolationshaft. Seine Anwälte haben seit 2011 keinen Zugang mehr zu ihm. Seit Abbruch der Friedensverhandlungen mit der PKK durch die türkische Regierung im Jahr 2015 wird Öcalan von der Öffentlichkeit abgeschottet. Sein Bruder Mehmet Öcalan konnte ihn im Januar erstmalig nach zweieinhalb Jahren kurz auf der Gefängnisinsel Imrali besuchen. Das Ziel des länderübergreifenden Hungerstreiks ist die Gewähr regelmäßiger Kontakte zu Öcalan, der als Schlüsselfigur für eine Lösung der kurdischen Frage gilt. An dem Protest, den die HDP-Abgeordnete und DTK-Vorsitzende Leyla Güven initiierte, nehmen mittlerweile hunderte Menschen teil. Allein in den türkischen Gefängissen beteiligen sich rund 300 politische Gefangene aus PKK- und PAJK-Verfahren an der Hungerstreikbewegung.