Schwere Menschenrechtsverbrechen in Efrîn

In sozialen Medien sind Bildaufnahmen publik gemacht worden, die aufzeigen, wie FSA-Milizen Menschen in Efrîn misshandeln.

Erneut sind in den sozialen Medien Bilder aufgetaucht, die von den täglichen Misshandlungen der Menschen in Efrîn durch neu eingesetzte lokale Polizeikräfte, bestehend aus der Freien Syrischen Armee (FSA) unter der Kontrolle des türkischen Militärs, zeugen. Die Bilder zeigen, wie zwei Zivilisten von drei Bewaffneten gezwungen werden, auf der Straße zu kriechen.

Nach Angaben der Person, die die Bilder aufgenommen und veröffentlicht hat, fand die Misshandlung im Stadtteil Mahmudiye in Efrîn statt. Es wurde hinzugefügt, dass solche Folter unter den Augen der Bewohner und mitten am Tag inzwischen zum Alltag geworden ist.

Beauftragung durch den türkischen Geheimdienst MIT

Die Region Efrîn war nach der Evakuierung der Stadt durch die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) am 18. März dem Gouverneursamt von Hatay unterstellt worden. Danach war auf Initiative des türkischen Außenministeriums und des MIT in Dilok (Antep) ein „Afrin-Rat“ gegründet worden, der mit administrativen Aufgaben beauftragt wurde.

In den aufgenommenen Folterszenen sind laut einer Meldung der Nachrichtenagentur ANHA Polizisten zu sehen, die dem aus FSA-Angehörigen bestehenden Rat unterstehen.

Verbrechen unter der Kontrolle türkischer Militärs

Seit die besagten Polizeikräfte im Einsatz sind, reißen die Fälle von Folter, Raub, Diebstahl und Entführungen nicht ab. Es liegen zahlreiche Berichte über Festnahmen von in der Stadt bekannten Personen vor, die an unbekanntem Ort festgehalten werden. Einige wurden gegen Lösegeldzahlungen freigelassen.

Nach Angaben ortsansässiger Quellen finden diese Verbrechen unter der Kontrolle des türkischen Militärs statt. Bis heute haben weder die Türkei noch internationale Kräfte oder Organisationen etwas dagegen unternommen.