Die Gefechte zwischen den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) und Islamisten der türkischen Armee in Ain Issa gehen mit unverminderter Intensität weiter. Wie von der Front in der nordsyrischen Kleinstadt berichtet wird, sind seit Ausbruch der Auseinandersetzungen am Freitagvormittag mindestens drei Dschihadisten getötet worden. Darüber hinaus wurde ein gepanzertes Fahrzeug der Besatzungstruppen von den QSD zerstört.
Zeitgleich zu den Gefechten kommt es westlich von Ain Issa zu schweren Artillerieangriffen auf die Dörfer Muelek und Mişêrfa. Beide Ortschaften liegen unmittelbar an der Schnellstraße M4. Ob Zivilisten zu Schaden gekommen sind, ist unklar. Seit Tagen kam es dort immer wieder zu Infiltrierungsversuchen, die von QSD-Einheiten abgewendet worden waren.
Artillerieeinschlag in Muelek | Foto: ANHA
Die Kleinstadt Ain Issa befindet sich in einer Schlüsselposition an der Ost-West-Verbindungsstraße M4. Der Verkehrsweg durchzieht das nördliche Syrien praktisch wie eine Lebensader und verbindet die Regionen Euphrat und Cizîrê miteinander. Mit einer Besetzung von Ain Issa könnten beide Regionen effektiv voneinander getrennt werden. Daher setzt der türkische Staat seit Monaten alles daran, die Stadt zu erobern. Obwohl ein mit Russland ausgehandelter Waffenstillstand Angriffe der Türkei verbietet, wird die Waffenruhe systematisch von der Türkei mit Billigung aus Moskau gebrochen. Da der Luftraum unter der Kontrolle der internationalen Anti-IS-Koalition steht, kann die türkische Armee im Moment ihre Luftüberlegenheit nicht ausspielen und setzt auf Bodentruppen, vor allem Söldner als politisch billiges „Kanonenfutter”. Die QSD halten die Front und verteidigen Ain Issa.