Scharfschütze in Besatzungszone tötet Zivilisten
Ein 27-jähriger Zivilist ist in Ain Issa mutmaßlich von einem Scharfschützen der türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen erschossen worden.
Ein 27-jähriger Zivilist ist in Ain Issa mutmaßlich von einem Scharfschützen der türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen erschossen worden.
In Ain Issa ist ein Zivilist mutmaßlich von einem Scharfschützen der türkischen Armee erschossen worden. Die aus dem Raum Girê Spî (Tall Abyad) abgefeuerte Kugel traf den 27-Jährigen bei der Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen im östlich von Ain Issa gelegenen Dorf Umm al-Baramil, wie die Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) am Samstagabend berichtete. Der Mann, dessen Name von den Autonomiebehörden mit Hassan Muhammad Hussein Al-Sheikh Al-Mukhlat angegeben worden ist, wurde noch in ein Krankenhaus in Raqqa gebracht. Dort erlag er seinen Verletzungen.
Die nördlich von Ain Issa gelegene Stadt Girê Spî und ihr Umland waren bis vor einigen Jahren noch Teil des Kantonsystems von Nord- und Ostsyrien. Im Oktober 2019 wurde die Region im Zuge eines Angriffskriegs der Türkei, bei dem sich die Regierung in Ankara besonders verbündeter Dschihadistenmilizen bediente, besetzt und ebenso wie Serêkaniyê (Ras al-Ain) und zuvor bereits Efrîn (Afrin) in eine Terrorkolonie verwandelt. Laut Daten des Exil-Kantonsrats von Girê Spî mussten mehr als 100.000 Menschen aus der Region nach der türkischen Invasion fliehen. An ihrer Stelle wurden dem türkisch-dschihadistischen Besatzungsregime loyale Menschen angesiedelt.
Hassan Muhammad Hussein Al-Sheikh Al-Mukhlat | Quelle: ANHA
Immer wieder Attacken durch Sniper
Scharfschützen der Besatzungstruppen, aber auch Außenposten der türkischen Armee greifen immer wieder Dörfer und Städte entlang des Grenzstreifens zwischen dem Staatsgebiet der Türkei und der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien an. Neben der Zivilbevölkerung werden dabei auch Positionen der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) sowie Kontrollposten von Streitkräften des syrischen Regimes ins Visier genommen. Solche Kriegsverbrechen finden sich zwar auch in Berichten von Organisationen wie den Vereinten Nationen (UN). Konsequenzen müssen die Verantwortlichen dennoch nicht befürchten.