Rojava feiert Welt-Kobanê-Tag

In Rojava und Nordsyrien haben unzählige Menschen den Welt-Kobanê-Tag gefeiert.

Mittlerweile sind vier Jahre vergangenen, seit die nordsyrische Stadt Kobanê gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) einen historischen Widerstand leistete, an dessen Ende die „schwarze Pest” besiegt wurde. Nach dem Sieg über den IS wurde der 1. November zum Welt-Kobanê-Tag erklärt, der heute überall auf der Welt gefeiert wurde.

In Kobanê hat sich fast der gesamte Kanton an den Feierlichkeiten beteiligt. Lediglich die Bäcker*innen und Apotheker*innen blieben in ihren Geschäften. Bereits früh versammelten sich Tausende Menschen auf dem Platz der freien Frauen, um von dort in einer Massendemonstration unter einem bunten Fahnenmeer Richtung Zentral-Kobanê zu ziehen. An der Demonstration beteiligten sich zahlreiche Repräsentant*innen des Demokratischen Syrienrats (MSD), der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien, der Syrischen Zukunftspartei, Vertreter*innen der Zivilräte von Raqqa, Minbic und Girê Spî und der Kantonsverwaltung von Kobanê.

Auf einer Kundgebung auf dem Şehîd-Egîd-Platz folgten zahlreiche Redebeiträge, unter anderem auch von dem YPG-Kommandanten Haki Kobanê. In seiner Rede sagte der langjährige Kommandant: „Die Errungenschaften von heute verdanken wir unserem Widerstand in Kobanê. Zwar versuchen einige Kräfte das, was dem IS damals nicht gelang zu vollenden. Doch jeder sollte wissen, dass wir bereit sind, gleiches noch einmal zu tun. Wir sind bereit, uns zu opfern. Die Kämpferinnen und Kämpfer werden ihrem Volk stets beistehen“.

Qamişlo

In Qamişlo protestierten über zehntausend Menschen auf einer Demonstration gegen die Angriffe der türkischen Armee auf Rojava. Die Menschenmenge versammelte sich zuvor vor der Zentrale des Dachverbands der kurdischen Frauenbewegung Kongreya Star. Nach einer Gedenkminute für die Gefallenen der Revolution hielt Asya Abdullah im Namen der Frauenbewegung eine Ansprache. Abdullah betonte, dass der Befreiungskampf der Völker Syriens weitergehen und das Demokratieprojekt für das gemeinsame Leben verteidigt werde.

Dirbesiyê

In Dirbesiyê feierte die Bevölkerung den 1.November unter dem Motto „Mit dem Widerstandsgeist von Kobanê wird Efrîn befreit“.

Tabqa

In Tabqa wohnten zahlreiche Bewohner*innen einer öffentlichen Presseerklärung des demokratischen Zivilrats bei. Dessen Ko-Vorsitzender Hamid El-Ferec wies darauf hin, dass die Türkei mit ihren Angriffen auf Rojava versuche, dem Islamischen Staat den Rücken zu stärken. Gleichzeitig forderte El-Ferec die internationale Gemeinschaft auf, angesichts der Besatzungsabsichten und Angriffe des türkischen Militärs nicht zu schweigen und aktiv zu werden.

Serêkaniyê

In Serêkaniyê beteiligten sich auch die Einwohner*innen von Zirgan an einer farbenfrohen Demonstration, die unter der Parole „Bijî Berxwedana Kobanê“ vom Volkshaus zum Platz der Gefallenen zog. Nach einer abschließenden Kundgebung endeten die Feierlichkeiten.

Minbic

In Minbic protestierten der Jugendrat sowie der Rat der jungen Frauen gegen die Angriffe der türkischen Armee. Jugendrats-Kovorsitzender Selah Cuma verlas eine Erklärung an die Presse, in der die Besatzungsabsichten der Türkei scharf verurteilt wurden. Außerdem betonte Cuma, dass die Jugend von Minbic bereit sei, Nordsyrien zu verteidigen.