„Revolutionärer Jugendrat des Mittleren Osten“ gegründet

Auf der zweiten Jugendkonferenz des Mittleren Osten in Kobanê wurde der „Revolutionäre Jugendrat des Mittleren Osten“ gegründet.

Die zweite Jugendkonferenz des Mittleren Osten in Kobanê endete mit einer gemeinsamen Abschlusserklärung und der Ausrufung des „Revolutionären Jugendrats des Mittleren Osten“. An der Konferenz haben Delegierte aus allen vier Teilen Kurdistans, aus Syrien, dem Irak, Jordanien, Libanon, Palästina, Libyen, Armenien, Ägypten, der Türkei, Tunesien, dem Jemen, Afghanistan, Nordafrika und dem Sudan teilgenommen. Die etwa 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gründeten den „Revolutionären Jugendrat des Mittleren Ostens“ und wählten dessen Vertreter*innen.

Die erste Jugendkonferenz hat 2015 in Amed (Diyarbakir) in Nordkurdistan stattgefunden. Die jetzige Konferenz stand unter dem Motto: „Unter der Führung der Jugend hin zu einem vielfarbigen und demokratischen Mittleren Osten“.

In der Abschlusserklärung heißt es:

„Das Programm für die Konferenz wurde mit großer Sorgfalt erfolgreich organisiert. Als Ort der Konferenz war Kobanê in Rojava gewählt worden. Kobanê trägt eine besondere Bedeutung und bietet sich für die Entwicklung einer Perspektive für die gesamte Jugend des Mittleren Ostens an.

Unsere Konferenz wurde in Anlehnung an die Ideen und die Philosophie von Abdullah Öcalan realisiert und war in diesem Sinne sehr produktiv. Die geführten Diskussionen sind von großer Bedeutung, um ein demokratisches, alternatives und wissenschaftliches Lebensmodell entgegen dem statischen, fundamentalistischen, nationalistischen und sexistischen System darzustellen.

Auf der Konferenz wurde festgestellt, dass alle von einer patriarchalischen Denkweise geschaffenen Mechanismen ein Hindernis für die Erlangung der Freiheit darstellen. Die von den hegemonialen gegen die Gesellschaft gerichteten Kräften des Status quo geschaffene Krise hat den Mittleren Osten, die Wiege von Geschichte und Gesellschaft, durch Krieg und Entfremdung ins Chaos geführt. In Folge dieser Aggression hat die fundamentalistische, sektiererische, sexistische und gesellschaftsfeindliche Politik die Unterschiedlichkeit der Identitäten im Mittleren Osten zum Ausgangspunkt von Diskriminierung und Krieg gemacht. Auf diese Weise wurden die Völker des Mittleren Ostens gegeneinander aufgehetzt. Sie wurden in eine fundamentalistische und sektiererische Politik verstrickt und gezwungen, eine Seite der Kräfte des Status quo zu wählen.

Diese Politik gewann mit Beginn des 20. Jahrhunderts an Dynamik und die kapitalistische Moderne erreichte im 21. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Heute wird im Herzen des Mittleren Osten, in Kurdistan, von den imperialen Mächten und ihren Kollaborateuren ein Krieg geführt, den wir als Dritten Weltkrieg bezeichnen. Das kapitalistische System hat versucht, den IS als Mittel der Zerstörung zu benutzen.

Im Mittleren Osten gibt es viele demokratische, sozialistische und revolutionäre Jugendorganisationen. Es besteht Bedarf nach einer organisierten revolutionären Struktur. Aus diesem Grund haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz einstimmig die Gründung einer gemeinsamen Organisierung in Form von Räten beschlossen.

Auf der Konferenz wurde festgestellt, dass der türkische Besatzerstaat unser aller Feind ist. Es wurde entschieden, die zerstörerischen Aktivitäten des türkischen Staates gemeinsam überall zu bekämpfen. Außerdem wurde beschlossen, mit der Vorbereitung einer Weltjugendkonferenz zu beginnen."