Raketenangriff auf Dorf bei Minbic
Bei einem Raketenangriff im Umland von Minbic sind mehrere Wohnhäuser schwer beschädigt worden. Eine Drohne aus der türkisch-dschihadistischen Besatzungszone warf drei Raketen auf ein dicht besiedeltes Dorf ab.
Bei einem Raketenangriff im Umland von Minbic sind mehrere Wohnhäuser schwer beschädigt worden. Eine Drohne aus der türkisch-dschihadistischen Besatzungszone warf drei Raketen auf ein dicht besiedeltes Dorf ab.
Bei einem Raketenangriff im Umland von Minbic sind nach Angaben des örtlichen Militärrats mehrere Wohnhäuser schwer beschädigt worden. Eine Drohne der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Proxytruppen hätte am frühen Montagabend im nördlich der Stadt gelegenen Dorf Mahsanli (Al-Mohsenli) drei Raketen abgeworfen und damit zwei Häuser getroffen. In einem weiteren Gebäude schlug eine Kamikazedrohne ein. Menschen wurden laut Angaben des Militärrats nicht verletzt. Das Ausmaß der Schäden ist noch nicht zu beziffern.
Etwa zeitgleich zu den Angriffen in Mahsanli wurde auch die nahegelegene Ortschaft Al-Hoshariya von Besatzungstruppen bombardiert. Hier sei es zum Einsatz von Granaten, Mörser- und Artilleriegeschossen gekommen, erklärte der Militärrat von Minbic, der ein Mitgliedsverband der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) ist. Durch die Angriffe entstand ebenfalls Sachschaden am Eigentum der Bevölkerung. Ob Menschen verletzt wurden, sei nicht bekannt.
Bilder der Zerstörung in Mahsanli und Al-Hoshariya | Video: MMC via ANHA
Erfolgt sind die Angriffe mutmaßlich in der türkischen Besatzungszone um Cerablus (Dscharablus). Die Stadt befindet sich seit der im August 2016 unter dem Namen „Schutzschild Euphrat“ gestarteten Invasion unter türkisch-dschihadistischer Besatzung. Von dort aus verübten Soldaten und Söldner des Regimes in Ankara in den vergangenen Tagen weitere Angriffe auf Minbic.
171 Einschläge in drei Tagen
Der Militärrat zählte eigenen Angaben zufolge mindestens 171 verschiedenkalibrige Geschosse, die im Zeitraum zwischen dem 7. und 10. August in Dörfern an der Nordfront eingeschlagen sind. Die Ortschaft Al-Sayada (Saydiyah) wurde darüber hinaus mit Drohnen attackiert, ebenfalls mit lauernden Kamikaze-Waffen. „Infolge dieser Angriffe wurde massive Zerstörung am Hab und Gut der Dorfbevölkerung verursacht“, so der Militärrat.
Strategische Position von Minbic
Minbic liegt 30 Kilometer südlich der türkischen Grenze und nimmt eine strategische Schlüsselposition in den Plänen der Türkei für eine Ausdehnung ihrer illegalen Besatzungszone in Rojava ein. Die von der Demokratischen Selbstverwaltung der Region Nord- und Ostsyrien (DAANES) administrierte Stadt liegt an der wichtigen Autobahn M4, die das nördliche Syrien wie eine Lebensader durchzieht und bereits für den IS eine strategische Versorgungsroute darstellte.
Zuletzt sechs Verletzte bei Raketenangriff
Seit Minbic 2022 vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan als primäres Angriffsziel für eine neuerliche Invasion in Nord- und Ostsyrien benannt wurde, wird der Zermürbungskrieg gegen die Stadt verschärft. Regelmäßig kommt es dort zu Angriffen der türkischen Armee und verbündeter Dschihadistenmilizen sowie Infiltrierungsversuchen, die sich mit dem Ziel einer Vertreibung der Bevölkerung hauptsächlich gegen zivile Siedlungsgebiete richten. Ende Juli waren im Ort Awn al-Dadat im Norden von Minbic sechs Mitglieder derselben Familie verletzt worden, als eine Granate in einem Wohnhaus einschlug.Auch Positionen der QSD werden immer wieder unter Beschuss gesetzt. Die internationale Gemeinschaft ignoriert die Verbrechen der Türkei in ihrem Nachbarland.