QSD: Zur Zusammenarbeit mit arabischen Kräften bereit

Als Kommandant der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) erklärt Mazlum Kobanê seine Bereitschaft für eine alle Seiten zufriedenstellende politische Lösung zum Schutz syrischen Territoriums.

Wie der QSD-Kommandant Mazlum Kobanê erklärt, sind die Demokratischen Kräfte Syriens unter dem Dach der internationalen Koalition gegen den IS zur Zusammenarbeit mit Kräften aus arabischen Ländern bereit.

Gegenüber der arabischen Tageszeitung Asharq al-Awsat äußerte sich Mazlum Kobanê zur aktuellen Lage in der Region. Zu der Ankündigung, unter dem Dach der internationalen Anti-IS-Koalition Truppen aus arabischen Ländern in Syrien einzusetzen, sagte der QSD-Kommandant: „Bisher gibt es noch keine offizielle Erklärung dazu. Die USA und die anderen Länder der internationalen Koalition zur Bekämpfung des IS sind weiterhin in der Region vertreten. Der IS ist noch nicht vollständig besiegt. Er verfügt über viele verdeckte Gruppen, die eine Gefahr für die Menschen darstellen. Des Weiteren haben die USA und andere Länder der Koalition erklärt, eine aktive Rolle beim Neuaufbau der Region übernehmen zu wollen.“

Insofern seien die QSD unter dem Dach der Koalition auch bereit zu einer möglichen Zusammenarbeit mit Kräften aus arabischen Ländern.

Beziehungen nicht nur auf militärischer Ebene

Zum Verhältnis mit den Koalitionskräften erklärte Kobanê: „Unsere Beziehungen beschränken sich nicht nur auf die militärische Ebene. Viele Staaten suchen auch auf Ministerebene Kontakt zu uns. Frankreich hat angekündigt, weiterhin in der Region zu bleiben. Das gilt auch für Großbritannien. Beide Staaten haben uns im Kampf gegen den IS unterstützt. Geändert hat sich lediglich, dass Frankreichs Unterstützung bisher auf den Osten des Euphrat beschränkt war. Im Moment ist auch der Westen eingeschlossen. Frankreich möchte den Militärrat von Minbic unterstützen.“

Türkei will Teile Syriens annektieren

Kobanê äußerte sich auch zu den Zielen der in die Syrien-Krise involvierten Kräfte und erklärte ausdrücklich, die QSD seien zu einer politischen Lösung bereit. Insbesondere die Türkei erweise sich jedoch dabei als Hindernis. „Die syrische Landkarte verändert sich entsprechend der Interessen der internationalen Kräfte. Um das syrische Territorium zu schützen, sind wir zu einer Lösung bereit, die alle Seiten zufriedenstellt. Mit der Türkei verhält es sich jedoch anders. Der Türkei geht es nicht darum, das syrische Regime zu stürzen. Der türkische Staat will vielmehr einen Teil Syriens besetzen und an das eigene Staatsgebiet anschließen.“

Energievorkommen zum Wohle der Bevölkerung nutzen

Zum Staudamm in Tebqa und den Gas- und Ölreserven in Dêra Zor erklärte der QSD-Kommandant gegenüber der Zeitung, über den militärischen Erfolg hinaus gehe es bei der Befreiung dieser Gebiete vor allem um die Interessen der Bevölkerung. „Nach der Befreiung von Tebqa wollten die syrischen Regimekräfte die Militärflughäfen kontrollieren. Aus diesem Grund haben sie unsere Einheiten angegriffen, die als Reaktion darauf ein Flugzeug abgeschossen haben. Später haben unter Aufsicht der USA und Russlands Gespräche mit dem Regime stattgefunden. Als Ergebnis wurden Grenzen festgelegt und der Luftraum wurde zwischen Moskau und Washington aufgeteilt. Allen Völkern Syriens sollte bewusst sein, dass die Befreiung dieser Gebiete über den militärischen Erfolg hinaus einen Nutzen für die Bevölkerung darstellt. Diese Gegend wird im Interesse aller Völker genutzt werden.“

Russischer Angriff auf Dêra Zor

Nach der Befreiung des westlichen Teils von Dêra Zor habe Russland die QSD angegriffen, erläutert Kobanê. „Als die Besatzung Efrîns anfing, ist Russland davon ausgegangen, dass wir geschwächt seien. Aus diesem Grund sind unsere Zentren mit Flugzeugen und Panzern angegriffen worden. Der Militärrat von Dêra Zor hat diese Angriffe mit Unterstützung der Koalitionskräfte aus der Luft beantwortet.“

Für die Befreiung Efrîns kämpfen

Auf die Frage, wie sich die QSD zu einem möglichen US-Angriff auf den Iran verhalten werden, antwortete Kobanê: „Die QSD verteidigen lediglich die Völker der Region. Im Moment verfügen wir über eine militärische Kraft von 30.000 Kämpfer*innen zum Schutz der Grenzen. Sollten Angriffe der Hizbullah, des Iran oder der Türkei auf uns erfolgen, werden wir darauf reagieren. Und wir werden für die Befreiung Efrîns kämpfen.“