QSD übergeben Dutzende IS-Dschihadisten an Irak

Die Demokratischen Kräfte Syriens haben 50 inhaftierte IS-Dschihadisten mit irakischer Staatsbürgerschaft an die Behörden in Bagdad übergeben.

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben fünfzig inhaftierte Mitglieder der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) an den Irak übergeben. Es handele sich ausschließlich um Personen mit irakischer Staatsbürgerschaft, teilte QSD-Pressesprecher Ferhad Şamî mit.

Die nun an ihr Heimatland ausgelieferten IS-Gefangenen seien während der „Kriegsjahre gegen den IS“ festgesetzt worden, unter anderem im Verlauf der Befreiungsoffensive „Gewittersturm Cizîrê“, dem im März 2019 beendeten finalen Sturm auf den IS in Ostsyrien. Die Übergabe der Dschihadisten fand auf Grundlage eines Abkommens zwischen der Autonomen Administration von Nord- und Ostsyrien (AANES) und der irakischen Regierung statt.

Neben den inhaftierten Gefangenen wurden im Zuge der Vereinbarung auch hunderte Angehörige von IS-Gefangenen in den Irak zurückgeführt. Insgesamt konnten rund 170 Familien das Auffang- und Internierungslager Hol verlassen, in dem sie zuvor festgehalten wurden. Ein Großteil von ihnen soll einem Medienbericht zufolge im Jadaa-Camp südlich von Mossul untergebracht worden sein.

Das Lager Hol liegt östlich von Hesekê und wurde ursprünglich für irakische Geflüchtete errichtet, die Anfang der 1990er Jahre vor dem Golfkrieg und 2003 vor der US-Invasion im Irak geflohen waren. Es beherbergt heute über 50.000 Personen, darunter mehr als 8.000 ausländische IS-Frauen und Kinder aus 56 Ländern. Bei mehr als der Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner handelt es sich um Binnenvertriebene aus dem Irak, die meisten von ihnen sind Kinder.