Widerstand gegen Besatzung
An verschiedenen Fronten südlich von Kobanê sind am Montag erneut Auseinandersetzungen zwischen den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) und pro-türkischen Söldnern ausgebrochen. Zuvor versuchten die Angreifer der Türkei-gesteuerten Dschihadistenallianz „Syrische Nationalarmee“ (SNA), Stellungen der QSD zu überrennen, hieß es in einer Bilanz am Dienstag.
Nach Angaben des Bündnisses gab es Gefechte am Tişrîn-Damm sowie der Qereqozax-Brücke über dem Euphrat. Der Tod von zwei Söldnern sei „sicher festgestellt“ worden, man gehe allerdings von weit mehr Verlusten bei der sogenannten SNA aus. Zudem seien „zahlreiche“ Islamisten verletzt worden.
Im Verlauf der Auseinandersetzungen schalteten die QSD nach eigenen Angaben auch Überwachungstechnik der Besatzungstruppen aus und zerstörten einen Außenposten, der als Ausgangspunkt für Angriffe gegen die nordostsyrischen Autonomiegebiete gedient habe. An der Front der bei Minbic gelegenen Kleinstadt Dair Hafir sei ein neuerlicher Durchbruchsversuch vereitelt worden, zwei SNA-Söldner wurden gefangen genommen.
Die QSD berichten weiter, dass die Vorstöße der SNA von massiven Angriffen der türkischen Armee begleitet worden seien. Nunmehr schon seit Monaten folge das Kriegsgeschehen am Euphrat einem gleichen Muster: Türkische Kampfjets und Drohnen bombardieren aus der Luft zivile Siedlungsgebiete am Flussufer, während Grenzposten sowie SNA-Einheiten in der türkisch-dschihadistischen Besatzungszone dort zeitgleiche Artillerieangriffe verüben.
Wahllose Zermübungsangriffe auf Dörfer
Besonders betroffen vom Bombenterror sind Dörfer in unmittelbarer Umgebung des Tişrîn-Damms und der Qereqozax-Brücke, die auch als M4-Autobahnbrücke bekannt ist. Am Montag verzeichneten die QSD in der Region gut 40 Kilometer südlich von Kobanê mehr als hundert Granateneinschläge, die von Panzern, Raketenwerfern und Mörsern abgefeuert worden seien – zusätzlich zu mehreren Luftangriffswellen über den gesamten Tag verteilt. „Diese Angriffe führten zu erheblichen Schäden am Eigentum der Zivilbevölkerung“, heißt es. Ob Anwohnende verletzt wurden, ist nicht bekannt. Weitere Sachschäden an Häusern und Anbauflächen forderten Artillerieangriffe auf das westlich von Kobanê gelegene Dorf Şêxler (auch Şiyûx).