PYD-Kongress in Hesekê

In Hesekê findet mit Hunderten Delegierten und Gästen aus Syrien, Kurdistan und Europa der neunte Kongress der PYD statt.

Die Partei für eine demokratische Einheit (PYD) hält in Hesekê in ihren neunten Kongress ab. An dem zweitägigen Kongress nehmen Hunderte Delegierte aus Nord- und Ostsyrien, Kurdistan und Europa teil, als Gäste sind unter anderem Vertreter:innen der Autonomieverwaltung, von TEV-DEM, zivilgesellschaftlicher Organisationen und des Frauendachverbands Kongra Star eingeladen.

Die Begrüßungsansprache wurde von den PYD-Vorsitzenden Ayşe Hiso und Enver Muslim gehalten.

Neunter Kongress der PYD in Hesekê

Enver Muslim ging in seiner Ansprache auf die aktuellen Entwicklungen in der Region ein und wies auf die akute Invasionsandrohung durch die Türkei hin. Ganz Syrien mache eine schwere Zeit durch, weltweit habe sich die Situation durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verschärft. Der türkische Staat spreche von eigenen „Sicherheitsinteressen“ und greife gleichzeitig sichere Gebiete in Südkurdistan und Rojava an. Es gebe gezielte Angriffe auf kurdische Persönlichkeiten und die Zivilbevölkerung, so der PYD-Vorsitzende: „Und das alles geschieht vor den Augen der Weltöffentlichkeit. Zugelassen werden die brutalen Verbrechen der Türkei durch das Schweigen der Garantiemächte USA und Russland.“ Die PYD sei jederzeit für einen Dialog bereit und setze sich für die Selbstbestimmung der Völker ein.

Die PYD-Vorsitzende Ayşe Hiso erklärte in ihrer Rede, dass die PYD auf der Grundlage der Geschwisterlichkeit der Völker gegründet wurde und die von der Partei vertretenen Werte auf der von Abdullah Öcalan vorgelegten These einer demokratischen Nation basierten. „Das ist die einzige Lösung für die Krise im Nahen Osten. Wir haben uns in allen Gebieten Nord- und Ostsyriens organisiert. Die Gesellschaft wurde durch das nationalistische System unterdrückt und hat durch diese Politik eine Entfremdung von ihren eigentlichen Werten durchlebt“, so Ayşe Hiso. Das Projekt „Demokratische Nation“ sehe eine gleichberechtigte Teilhabe aller Teile der Gesellschaft vor und sei über Syrien hinaus weltweit anwendbar. Die PYD sei zudem davon überzeugt, dass es sich bei der Revolution von Rojava um eine Revolution der Frauen und der Jugend handele.

Der Kongress wird mit weiteren Reden fortgesetzt. Auf dem bis morgen andauernden Programm stehen eine Auswertung der bisherigen Tätigkeiten, eine Diskussion über die Parteisatzung und die Wahl eines neuen Vorstands.