Nordsyrien: Entführte Zivilisten „verschwunden“

Nach der Entführung von sechs Zivilisten, darunter ein Elfjähriger, aus dem Dorf Şêx Nasir bei al-Bab, bleiben diese „verschwunden“. Seit Tagen ist nichts über ihren Verbleib zu erfahren.

Am 19. Dezember entführten protürkische „Schutzschild-Euphrat“-Milizen Abdulkarim al-Abud, Ali al-Jasim al-Abud, Mohammed Ali al-Abud, Mahmoud al-Mele, Alaa al-Mohammed al-Abud und Hamuda Ahmed al-Ali (11) aus Şêx Nasir in Nordsyrien, als sie auf einer Olivenplantage arbeiteten.

Die Entführten wurden türkischen Soldaten übergeben“

Abdulbasit Ramadan aus dem Dorf Qert Wêran berichtet: „Die Dorfbewohner gingen wie immer in die Haine und sammelten Oliven. Aber diesmal kamen ‚Schutzschild-Euphrat‘-Milizen und entführten sie.“ Ramadan berichtet, dass die protürkischen Söldner die Entführten der türkischen Armee übergeben hätten. Er äußert besorgt: „Seit Tagen hören wir nichts von ihnen.“

 

Ramadan klagt an: „Ich lebe hier auf meinem Land. Sie sind die Besatzer. Sie entführen uns und bringen uns in die Stützpunkte der Besatzungstruppen. Haben sie denn keinerlei Anstand?“ Ramadan berichtet, dass die Besatzungstruppen im vergangenen Jahr auch im Dorf Kawiklî 35 Personen bei der Olivenernte verschleppt hatten. Diese konnten jedoch vom Militärrat von al-Bab befreit werden.