MSD: Türkei behindert den Kampf gegen den IS
Nach dem Drohnenangriff auf den QSD-Kommandanten Mazlum Abdi in Silêmanî fordert der Demokratische Syrienrat (MSD) die Schließung des irakischen und syrischen Luftraums für die Türkei.
Nach dem Drohnenangriff auf den QSD-Kommandanten Mazlum Abdi in Silêmanî fordert der Demokratische Syrienrat (MSD) die Schließung des irakischen und syrischen Luftraums für die Türkei.
Der Demokratische Syrienrat (MSD) hat den türkischen Drohnenangriff auf den Flughafen in Silêmanî als Angriff auf die Sicherheit des Irak und Verletzung des Völkerrechts verurteilt. Am Freitagnachmittag um etwa 16 Uhr Ortszeit hat eine unbemannten Kampfdrohne des NATO-Staates Türkei einen Konvoi auf dem Flughafengelände in der Kurdistan-Region Irak angegriffen, das Ziel jedoch offenbar verfehlt. In den Fahrzeugen befanden sich neben Mazlum Abdi, Generalkommandant der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) auch US-Militärs.
„Wir verurteilen den Angriff auf die Sicherheit des Irak scharf. Mit diesem Angriff hat der türkische Staat in offener Form internationale Abkommen verletzt“, erklärte der MSD am Samstagabend. Die türkische Regierung habe seit der Machtübernahme durch die AKP das Völkerrecht und die nachbarschaftlichen Beziehungen missachtet:
„Mit seiner Intervention in Nachbarstaaten bedroht der türkische Staat das Leben der Zivilbevölkerung und verletzt die politischen Freiheiten. Er will mit dieser Art von Angriffen den Weg zu einem demokratischen Übergang und einer politischen Lösung in Syrien vernichten.
Dieser Angriff richtet sich gegen die Einheit und Sicherheit des Irak, der einer der Hauptpartner im Antiterrorkampf ist. Wir rufen die internationale Gemeinschaft auf, sich für eine Schließung des irakischen und syrischen Luftraums für die Türkei einzusetzen. Mit dem Angriff wird der Antiterrorkampf gegen den IS und die in diesem Zusammenhang bestehende Zusammenarbeit zwischen dem Irak, Syrien und der internationalen Koalition behindert.“
Über den Demokratischen Syrienrat
Der Demokratische Syrienrat ist eine 2015 gegründete Versammlung, die politische Parteien und Organisationen in Nord- und Ostsyrien vertritt. Der MSD schafft einen politischen Rahmen für die Regierungsführung in Syrien nach einem dezentralen und föderalen Modell. Er ist das politische Gremium, dem die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) Bericht erstatten. Er ist auch das politische Gegenstück zur Selbstverwaltung, die mehr administrative und exekutive Funktionen übernimmt. Die Verhandlungen mit der syrischen Regierung sowie die diplomatischen Beziehungen mit anderen Ländern werden in der Regel über den MSD geführt.