Mobilmachung in Nordsyrien
Nach der Ankündigung einer Militärinvasion in Rojava durch den türkischen Präsidenten Erdoğan hat die Autonomieverwaltung von Nordostsyrien zur Mobilmachung aufgerufen.
Nach der Ankündigung einer Militärinvasion in Rojava durch den türkischen Präsidenten Erdoğan hat die Autonomieverwaltung von Nordostsyrien zur Mobilmachung aufgerufen.
Mit einer schriftlichen Erklärung hat der Exekutivrat der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien nach der Ankündigung einer Militärinvasion in der Region durch den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan zur Mobilmachung aufgerufen.
Die Autonomieverwaltung verweist darauf, dass Erdoğan nicht nur auf den Norden und den Osten Syriens abziele, sondern auf die territoriale Gesamtheit des Landes. In der Erklärung heißt es:
„Wir verurteilen Erdoğans feindliche Verlautbarungen und Drohungen gegen unsere Region. Seit Beginn der Syrien-Krise bemüht sich Erdoğan, der Türkei einen Teil des syrischen Territoriums einzuverleiben, um eine Rückkehr zu den Grenzen des Nationalpakts Misak-ı Milli zu erreichen. Erdoğans Ziel ist nicht nur Nord- und Ostsyrien, sondern die territoriale Unversehrtheit Syriens.
Während der IS in Deir ez-Zor in den letzten Zügen liegt, droht Erdoğan mit einer Besatzung Syriens. Auf diese Weise soll die Existenzdauer des IS verlängert werden.
Der türkische Staat betrachtet die gesellschaftliche Solidarität in Syrien und das Zusammenleben der Völker in Nord- und Ostsyrien als Bedrohung seiner eigenen Interessen und will dagegen vorgehen.
Gleichzeitig zielt die Erklärung Erdoğans auf die Erfolge des Kampfes gegen den Terror der internationalen Koalition gegen den IS und die Sicherheit der syrischen Bevölkerung östlich des Euphrat ab. Die Türkei stört die sichere Situation.
Als Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien rufen wir die Vereinten Nationen, die internationale Koalition gegen den IS sowie internationale Institutionen dazu auf, gegen Erdoğans feindliche Pläne Stellung zu beziehen. Es wird internationales Recht verletzt. Die Besatzung ist eine Verletzung internationaler Abkommen. Wir rufen die NATO-Staaten auf, sich gegen Erdoğans Politik zu stellen. Diese Politik widerspricht den Prinzipien der NATO, weil Erdoğan ein Gebiet angreifen will, das die Sicherheit der Türkei nicht gefährdet.
Die Regierung Syriens rufen wir dazu auf, eine offizielle Haltung gegen die Angriffsdrohungen zu zeigen. Erdoğan will einen Teil des syrischen Territoriums besetzen und verletzt damit die syrische Souveränität.
Die demokratischen Kräfte in der Region und weltweit rufen wir dazu auf, sich an die Seite der betroffenen Völker und gemeinsam mit uns gegen die Partnerschaft zwischen dem IS und Erdoğan zu stellen. Wir rufen dazu auf, dem von Erdoğan ausgerufenen Genozid an unserem Volk entgegenzutreten.
Als Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien erklären wir die Mobilmachung. Wir rufen das gesamte ehrenhafte Volk Syriens dazu auf, sich vereint gegen die Besatzungspolitik des türkischen Staates zu stellen. Es ist an der Zeit, unser Land und unser Volk mit unserer ganzen Kraft zu verteidigen. Um unsere territoriale Integrität und die Geschwisterlichkeit der Völker zu verteidigen, müssen wir uns unter Einsatz aller unserer Möglichkeiten schützen.“