Menschen in Şehba von Wassermangel bedroht

Mit den steigenden Temperaturen und den Hunderttausenden Schutzsuchenden aus Efrîn erlebt Şehba zunehmende Probleme bei der Wasserversorgung.

Während die zweite Phase des Widerstands in Efrîn weitergeht, leben Hunderttausende Evakuierte aus der Region nun im Kanton Şehba. Die Bevölkerung von Şehba versucht die Evakuierten mit allen ihren Möglichkeiten zu versorgen. Mit den steigenden Temperaturen droht nun die Wasserknappheit zu einem  ernsten Problem zu werden.

Ein Großteil des Wassers, mit dem sich die Bevölkerung von Şehba versorgt, stammt aus Brunnen. Durch den Bevölkerungszuwachs von über 100 Prozent reichen die Brunnen in Şehba nicht mehr aus. Das liegt sowohl an den Kapazitäten der Brunnen, als auch den fehlenden Möglichkeiten zur Verteilung des Wassers. Dennoch schafften es die Institutionen von Efrîn und Şehba gemeinsam die Wasserversorgung bisher zu gewährleisten.

Die Verantwortliche für Beziehungen zur Bevölkerung der Stadtverwaltung von Fafînê, Zehra Hec Mûsa, erklärt, dass ihre Möglichkeiten nicht ausreichen, um die Wasserversorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. „Unsere Möglichkeiten der Versorgung der Bevölkerung der Şehba-Region waren schon früher beschränkt, aber die Bevölkerungszahl war niedrig. Wir haben versucht, die Bevölkerung mit unseren Möglichkeiten zu versorgen. Aber mit der Ankunft unserer Bevölkerung aus Efrîn, ist unsere Last gestiegen. Unsere Möglichkeiten zur Versorgung reichen nicht aus“, so Fafînê.

Zehra Musa warnt, dass das Wasser der Brunnen nicht analysiert wurde und dass dies ernsthafte Gefahren in sich berge, sie fährt fort: „Eine der grundlegenden Aufgaben der Stadtverwaltungen ist es, die Wasserversorgung zu gewährleisten. Hier kommt das meiste Wasser aus Brunnen. Aber die Generatoren, Wasserpumpen und Brunnen liegen weit unter dem Bedarf. Hier brauchen wir Hilfe.“

Sîdo Sîdo von der Stadtverwaltung in Efrîn, der jetzt in der Wasserversorgung in Şehba arbeitet, erklärt: „Ich habe in der Stadtverwaltung von Efrîn gearbeitet, seit ich gezwungen war hierher zu kommen, arbeite ich hier in der Stadtverwaltung. Wir haben begonnen etliche Dienste wie Sauberkeit, Wasser etc. anzubieten. Im Moment ist die Wasserversorgung unsere Priorität. Wir werden all diese Probleme überwinden und nach Efrîn zurückkehren. Denn uns gehört das Land.“

„Es gibt Vertreibung und es gibt Kriege, aber das Wichtige für uns ist der Widerstand“, betont Sîdo, „Wir sehen unsere Evakuierung nicht als sehr großes Problem an, für uns ist der Widerstand das Entscheidende. Unser Dienst an der Bevölkerung geht weiter. Was auch immer unser Volk braucht, werden wir beschaffen. Wir leisten alle gemeinsam Widerstand.“