Mehrere Häuser in Ain Issa durch Granatenangriff zerstört
Bei den jüngsten Granatenangriffen der türkischen Besatzungstruppen in Ain Issa sind fast ein Dutzend Häuser der Zivilbevölkerung großflächig zerstört worden.
Bei den jüngsten Granatenangriffen der türkischen Besatzungstruppen in Ain Issa sind fast ein Dutzend Häuser der Zivilbevölkerung großflächig zerstört worden.
Bei den jüngsten Granatenangriffen der Türkei und verbündeter Dschihadistenmilizen auf Dörfer im nordsyrischen Ain Issa sind fast ein Dutzend Häuser großflächig zerstört worden. Das gab das Dokumentationszentrum für Verstöße in Rojava am Montag bekannt. Insgesamt elf Häuser seien durch die Attacken teilweise oder vollständig unbewohnbar gemacht worden, erklärte Fatêh Kardo von der an den Kantonsrat von Girê Spî gebundene Stelle. Mehrere Familien sind dadurch obdachlos geworden.
Zu den Angriffen mit Artillerie- und Panzergranaten war es in der Nacht zu Samstag gekommen. Primäres Ziel der Attacken waren Wohngebiete am Rande der strategischen Schnellstraße M4, darunter die Dörfer Muelek (ar. Muallaq), Seyda und Mîşerfa. Nach Angaben von Ferhad Şamî, dem Pressesprecher der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), schlugen in den betroffenen Gebieten mindestens 45 Geschosse ein. Auf Videoaufnahmen des QSD-Medienzentrums sind Leuchtgranaten zu erkennen, die zur Beleuchtung der Angriffsziele eingesetzt wurden.
Abgefeuert wurden die Granaten aus der nördlich von Ain Issa gelegenen Besatzungszone um die Stadt Girê Spî (Tall Abyad). Nach Angaben von Fatêh Kardo habe das Dokumentationszentrum seit dem Waffenstillstands- und Deeskalationsabkommen von Oktober 2019, das zwischen Russland, den USA und der Türkei vereinbart wurde und die Besatzung von Girê Spî und Serêkaniyê (Ras al-Ain) besiegelte, mindestens 124 durch türkischen Beschuss zerstörte Wohnhäuser gezählt.
Bilder der Zerstörung in Ain Issa | Video: ANHA
Diese Gebäude befänden sich allesamt in Ortschaften rund um Ain Issa, die verwaltungstechnisch zu den Autonomiegebieten und damit zum Kanton Girê Spî gehören, sagt Kardo. In Ain Issa betreibt das Militär der Garantiemacht Russland mehrere Stützpunkte, die durch zahlreiche Außenstellen ergänzt werden. Oftmals schlägt die türkische Artillerie unmittelbar in der Nähe russischer Präsenz ein. „Dennoch hält sich Moskau bedeckt, geeignete Reaktionen auf die Verstöße gegen das Abkommen folgen nicht“, kritisiert Kardo. „Aber auch die internationale Gemeinschaft zeigt sich angesichts der fortgesetzten Angriffe auf unsere Regionen durch die Türkei völlig desinteressiert.“