Der Kommandeur des US-Zentralkommandos im Pentagon (CENTCOM) Kenneth McKenzie hat dem Generalkommandanten der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) Mazlum Abdi Kobanê in Nordsyrien einen Überraschungsbesuch abgestattet. Bei der Zusammenkunft wurden sicherheitsrelevante Fragen erörtert.
Der Besuch von General McKenzie fand vor dem Hintergrund der anhaltenden Operationen gegen die Dschihadistenmiliz „Islamischen Staat” (IS) und zunehmender regionaler Spannungen statt, da Gerüchte über ein mögliches Abkommen zwischen der Türkei, Russland und dem syrischen Regime im Umlauf sind. Die Einigung würde die Zukunft der Demokratischen Förderation Nord- und Ostsyriens betreffen.
Am Dienstag hatte sich Mazlum Abdi Kobanê bereits mit dem Kommandanten der russischen Streitkräfte in Syrien, Alexander Chaiko, getroffen. Bei dem Gespräch ging es um eine Reihe gemeinsamer Themen, die Verletzung des Abkommens vom 23. Oktober durch die Türkei und die Tötung von drei kurdischen Aktivistinnen bei einem Drohnenangriff in Kobanê. Dabei wurde eine Einigung zum Thema „Steigerung des Koordinationsebene und der Zusammenarbeit“ erreicht.
QSD-Kommandant warnt vor Reaktionen
Gegenüber ANF äußerte der QSD-Kommandant Erdal Kobanê unterdessen, dass die QSD von ihrem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch machen werden, sollte die Türkei weiter den Waffenstillstand brechen und ihre Angriffe auf die nordostsyrischen Autonomiegebiete weiter intensivieren.
Fast täglich greift der türkische Staat Siedlungen und Felder in Nordostsyrien an. Besonders betroffen von den Angriffen ist die an die türkische Besatzungszone grenzende Region Ain Issa, durch die die strategisch wichtige Schnellstraße M4 führt. Während die Besatzungstruppen in der seit Oktober 2019 besetzten Stadt Girê Spî (Tall Abyad) immer mehr Einheiten und Militärgerät zusammenziehen, finden täglich heftigere Angriffe auf die Schnellstraße und ihre Umgebung statt.