Lokaler IS-Anführer in Deir ez-Zor festgesetzt

Bei einem gemeinsamen Sicherheitseinsatz der Demokratischen Kräfte Syriens und der internationalen Anti-IS-Koalition in Deir ez-Zor ist ein lokaler IS-Anführer festgenommen worden.

In der ostsyrischen Region Deir ez-Zor ist ein lokaler Anführer der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) gefangen genommen worden. Der Übergriff erfolgte in der rechtsseitig des Euphrat gelegenen Ortschaft Al-Kishmah durch eine Spezialeinheit der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD). Unterstützt wurde die Operation von Luft- und Bodentruppen der internationalen Anti-IS-Koalition, erklärten die QSD in einer Mitteilung.

Die Identität des Dschihadisten wurde nicht bekanntgegeben. Allerdings sei der Mann für die „Planung von Terroranschlägen“ gegen Zivilpersonen und Angehörige der Sicherheitskräfte verantwortlich, heißt es. Bei dem Einsatz sind auch Waffen und Dokumente beschlagnahmt worden. „Diese Operation ist Teil der gemeinsamen Bemühungen der QSD und der internationalen Koalition, den IS-Terror zu bekämpfen, Sicherheit und Stabilität aufrechtzuerhalten und die lokale Bevölkerung vor den Bedrohungen durch Terrorzellen zu schützen“, erklärte das multiethnische Bündnis.

Im Großraum Deir ez-Zor und angrenzenden Gebieten kam es in den letzten Wochen vermehrt zu IS-Anschlägen. Am 17. April hatte die Dschihadistenmiliz eine „Vergeltungsoffensive“ gestartet und dazu aufgerufen, die Zeit des Ukraine-Kriegs für Anschläge zu nutzen. Europa gehe „durch eine heiße Phase“ und IS-Unterstützer sollten diese Gelegenheit wahrnehmen, überall zuzuschlagen, um den Tod der ehemaligen IS-Anführer Abu Ibrahim al-Hashimi al-Quraishi und Abu Bakr al-Baghdadi zu rächen. Allein in den ersten beiden Wochen nach Ausrufung der „Schlacht um Vergeltung für die beiden Führer“ hatte der IS mindestens 20 Anschläge in Nord- und Ostsyrien durchgeführt – so viele wie in den beiden Monaten zuvor zusammen – hauptsächlich im Großraum Deir ez-Zor, aber auch in Raqqa, Manbidsch (Minbic) und der Dschazira. Mindestens 23 Menschen waren bei diesen Angriffen ums Leben gekommen – dreizehn Angehörige militärischer Kampfverbände und zehn Zivilpersonen.